

Kellenhusen. Es war schon eine etwas sonderbare Situation,
die sich am Samstag beim Vogelschießen der Freiwilligen Feuerwehr Kellenhusen
abspielte. Es war punktgenau 18 Uhr, als Bernd Bader auf den hölzernen Vogel
zielte und einen gut platzierten Schuss abgab. Doch zunächst rührte sich nichts.
Bernd Bader drehte sich um und widmete sich im Gespräch wieder seinen Kameraden.
Plötzlich eine Windböe, ein leises Krachen und dann ein Aufschrei - der
Holzvogel war gefallen und eine gefühlte Ewigkeit nach seinem Schuss war Bernd
Bader neuer König. „Wahnsinn, Wahnsinn...“, waren seine ersten Worte, bevor er
sich einem Gratulationsmarathon unterziehen durfte und eine Vielzahl von
Umarmungen empfing. Der stellvertretende Wehrführer ist seit 16 Jahren Mitglied
der Feuerwehr in Kellenhusen, die Königswürde errang er zum ersten Mal.
Dementsprechend groß war seine Freude.
Der letzte Treffer war Schuss Nummer 431. Waren es zu Beginn des
Vogelschießens noch 79 Schützen, reduzierte sich die Zahl der Königsanwärter im
Verlauf des Tages auf 37. Der Jugendkönig wurde beim Kegeln ermittelt. Es gewann
Florian Bebensee aus Kellenhusen, der am Samstag auch noch seinen 17. Geburtstag
feierte.
„Es war eine runde Sache“, bilanzierte Wehrführer Hans-Werner Landschoof den
Tag. Nach einem farbenprächtigen Festumzug durch das Ostseebad mit Musik und
vielen Fahnenabordnungen, darunter die Freunde der Feuerwehren aus Wallau und
Heimborn, sowie Pastor Burkhard Kiersch erstmal in Feuerwehruniform, ging es zum
gemeinsamen Frühstück. Dort gab Hans-Werner Landschoof auch einen allgemeinen
Überblick. „Wir sind gut aufgestellt, sowohl personell mit 36 aktiven
Mitgliedern als auch von den Fahrzeugen her. Die Gemeinde hat in den letzten
Jahren einiges investiert“, freute sich der Wehrführer, der meinte, dass eine
positive Haltung der öffentlichen Hand Motivation und Antrieb für Mitglieder sei
und hoffentlich noch das eine oder andere Feuerwehrmitglied mehr bringe.
(mg)