

Schashagen. Dieser Tage werden überall in Ostholstein die
Maisfelder abgeerntet. Die Maishäcksler der Lohnunternehmer ernten Spur für Spur
den fast 3 Meter hohen Mais. Es ist die Zeit der sogenannten „Erntejagden“. Auch
bedingt durch den Umstand, dass mehr und mehr Mais für die Biogasanlagen
angebaut wird, hat der Bestand an Schwarzwild (Wildschweinen) deutlich
zugenommen. Das Schwarzwild zieht in die Maisfelder, hält sich dort auf, richtet
in den Beständen in erheblichem Maße Schaden durch Verbiss an und der jeweilige
Revierinhaber / Jagdpächter ist für diesen Schaden gegenüber dem Landwirt
ersatzpflichtig. Da die Umzäunung des Feldes mit Stromdraht wenig abschreckende
Wirkung hat, ist die Jägerschaft bemüht, auch anlässlich der Ernte den
Schwarzwildbestand zu regulieren. Sobald der Lohnunternehmer dem Landwirt
mitgeteilt hat, wann er mit dem Häcksler und den Zugfahrzeugen zur Abfuhr des
Häckselgutes kommen kann, informiert dieser den Jagdausübungsberechtigten.
Das Feld wird durch erfahrene Jäger umstellt. Diese sitzen erhöht und in
großem Abstand voneinander. Sie sind vom Jagdleiter in die Örtlichkeit
eingewiesen und geübte Schützen. Sicherheit ist oberstes Gebot. Durch die
Jagdausübung darf keiner der Anwesenden auch nur in geringstem Maße gefährdet
werden. Niemand weiß, ob im Feld Wildschweine stecken, wo und wann sie dann
herauslaufen werden. Diese Jagd ist spannend, verlangt jedoch von jedem Jäger
Ruhe und ständigen Überblick, dies oft über viele Stunden hinweg.
Der NDR war am 29. September mit einem Filmteam bei Martin de la Motte auf
Gut Krummbek in der Gemeinde Schashagen und verfolgte den Ablauf einer solchen
Jagd. (red)