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Marco Gruemmer

Lensahn: Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der Feuerwehrtechnischen Zentrale

Lensahn. Am Mittwoch letzter Woche wurde der Grundstein für den Erweiterungsneubau der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Lensahn gelegt (der reporter berichtete). Landrat Reinhard Sager begrüßte die zur Grundsteinlegung geladenen Gäste und freute sich, dass nach den umfassenden Bedarfsabstimmungen des Kreisfeuerwehrverbandes, des Katastrophenstabes und der Feuerwehrtechnischen Zentrale, der sich daran anschließenden planerischen Umsetzung, nun Anfang Juni die bauliche Realisierung des Erweiterungsneubaus erfolgen wird.

 

„Es war eine kluge Entscheidung des Kreistages, als dessen Mitglieder im Dezember 2019 die Weichen in Richtung eines Erweiterungsneubaus für die FTZ stellten und damit den dringenden und drängenden Bedürfnissen des Kreisfeuerwehrverbandes, der Feuerwehrtechnischen Zentrale und des Katastrophenstabes nachkamen. Mit dieser Entscheidung haben sich die Kreistagsmitglieder klar zugunsten der Feuerwehren und des Ehrenamtes positioniert. Immerhin haben wir 128 Feuerwehren im Kreis mit mehr als 3.900 freiwilligen Mitgliedern, die im Kreisgebiet neben Brandschutz und Brandbekämpfung auch diverse weitere, wichtige und vielfältige Aufgaben wahrnehmen“, führte Sager aus. Er unterstrich, dass die Einsatzfähigkeit und Ausbildung der Einsatzkräfte in den Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten auf örtlicher wie auf überörtlicher Ebene enorm wichtig sei und daher der bestmöglichen Förderung bedürfe.

 

Für die Umsetzung der technischen und organisatorischen Anforderungen der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes habe die Politik knapp 14 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dafür werde auf einer Bruttogrundfläche von 2.235 Quadratmetern ein Bauwerk geschaffen, das die hohen Anforderungen an ein BEG-Effizienzgebäude 40 erfülle. Erreicht werde das unter anderem mit Luft-Wärmepumpe mit Pufferspeicher, Photovoltaikanlage, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Ein Dank gelte dabei auch dem Land, das hierfür eine Förderung von rund 350.000 Euro gewährt habe.

 

„Auch wenn wir die Folgen der im Bauwesen vorhandenen Marktunsicherheiten für das Projekt nicht abschließend beurteilen können, danke ich der Politik für die Entscheidungsstärke, dieses Projekt kurzfristig umsetzen zu wollen. Mein Dank gilt an dieser Stelle auch den Mitwirkenden des Kreisfeuerwehrverbandes, des Fachdienstes Sicherheit und Ordnung sowie des Fachbereiches Planung, Bau und Umwelt. Gleichermaßen danke ich der Gemeinde Lensahn und den Akteuren des Planungsteams und das Planungsbüro DPA aus Hamburg, Enwacon aus Kiel sowie Dr. Scheele aus Eutin für die konstruktive Unterstützung“, so Sager.

 

„Der Grundstein ist ein Stein, der in einer feierlichen Zeremonie symbolisch als erster Stein der Grundmauer eines Gebäudes gesetzt wird“, stellte Niklas Reinink, Planungsbüro DPA, fest. Die Planung sei jetzt abgeschlossen und mit dem Baubeginn werde nun das Projekt auch für Außenstehende richtig sichtbar. Dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten und ihrer hohen Fachkompetenz entstehe mit dem Erweiterungsneubau der FTZ ein wichtiger Baustein für die Feuerwehren und den Katastrophenschutz im Kreis Ostholstein. Die Fertigstellung ist voraussichtlich im 1. Quartal 2025 zu erwarten.

Planungs- und Entstehungsgeschichte des Erweiterungsneubaus

 

Der über 30 Jahre alte Bau der FTZ ist zwischenzeitlich nicht mehr zeitgemäß, um den modernen und aktuellen technischen und räumlichen Anforderungen an Ausbildungs-, Reparatur- sowie Lagermöglichkeiten zu entsprechen. Aus diesem Grunde war schon seit längerem ein Erweiterungsneubau ins Auge gefasst worden, um die Anforderungen an Ausbildung und Technik auf dem neuesten Stand sicherzustellen. Für die Projektumsetzung wurden angrenzende Nachbarflächen für die Geländeerweiterung angekauft.

 

Das neue Gebäude erfüllt die neuesten Standards für die Büroräume von FTZ und KFV vor. Im Erdgeschoss werden verschiedene Werkstätten für die Arbeit der FTZ sowie Stellplätze und Lagerräume entstehen, im Obergeschoss werden verschieden große Besprechungsräume sowie ein großer Versammlungsraum, der auch als Stabsraum im Katastrophenfall genutzt werden kann, eingerichtet. Auch die Technische Einsatzleitung (TEL) wie dort zum ersten Mal eine Heimat finden, mit Räumen zum Umkleiden, Sanitärbereichen sowie Stellplätzen.

 

Entstehungsgeschichte und Hintergrund der FTZ

 

Nach Beschluss des Kreisausschusses des Kreises Ostholstein vom 26. Februar 1985 wurde mit dem Bau am 20. November 1986 begonnen, das Richtfest schließlich am 22. Oktober 1987 begangen. Nach der Betriebsaufnahme der FTZ in Lensahn wurde die damals modernsten technischen Einrichtungen für die Aufgaben der Schlauchpflege, Schlauchtrocknung, Atemschutzübung und Atemschutzgerätepflege eingerichtet und vorgesehen. Nun erhielt der Kreisfeuerwehrverband Ostholstein auch offiziell den Auftrag, die Ausbildung der Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren zu übernehmen.

 

Mit der Zeit kamen weitere Aufgaben hinzu und das Ausbildungsangebot musste erweitert werden. Das bedeutete, dass auch der Platzbedarf größer wurde und der Umweltschutz mehr in den Vordergrund rückte. Es wurde daher das Grundstück neben der bisherigen Einrichtung hinzugekauft, um hier die Ausbildung unter Berücksichtigung des Umweltschutzes vornehmen zu können. Im Jahr 2002 wurde vom Kreisfeuerwehrverband Ostholstein ein erster Entwurf für den Bau eines Übungsplatzes vorgestellt. Auch ein Anbau mit Atemschutzwerkstatt und zusätzlichem Unterrichtsraum war vorgesehen.

 

Der Übungsplatz der FTZ steht seitdem dem Kreisfeuerwehrverband für die ihm übertragene Aufgabe der überörtlichen praktischen Ausbildung sowie den im Kreis Ostholstein ansässigen freiwilligen Feuerwehren für die praktische Ausbildung zur Verfügung. Darüber hinaus kann er bei freien Kapazitäten auswärtigen Feuerwehren oder anderen im Brandschutz tätigen Personen oder Institutionen für die Ausbildung zur Verfügung gestellt werden. Die Ausbildung kann hier unter realistischen Bedingungen unter Einhaltung von Feuerwehrdienstvorschriften und Sicherheitsbestimmungen sowie unter Beachtung von Umweltschutzauflagen sach- und fachbezogen durchgeführt werden. (red/mg)


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