Marlies Henke

Mit dem Goldesel zur Kinderuni – Über-Geld-Sprecherin Kirstin Wulf sprach über Familie und Finanzen

Neustadt. „Über Geld spricht man nicht.“ Das haben viele von ihren Eltern eingebläut bekommen. Gehalt, Geldanlage, Vermögen - alles Tabuthemen, selbst innerhalb der eigenen Familie. Warum dieses Schweigen nicht immer sinnvoll ist und Geldthemen in der Familie offen besprochen werden sollten, das erklärte am letzten Samstag Buch-Autorin und TV-Coach Kirstin Wulf aus Berlin. Damit die Botschaft der „Über-Geld-Sprecherin“ auch an alle Familienmitglieder ging, konnten im Theatersaal der Jacob-Lienau-Schule ausnahmsweise auch die Eltern und Großeltern die Schul- beziehungsweise Hörsaal-Bank drücken.
 
Kirstin Wulf erörtete gemeinsam mit den Kinderuni-Studenten und Erwachsenen, was Geld eigentlich ist, woher es kommt und wozu es überhaupt gebraucht wird. Und warum Kinder von Geldthemen ferngehalten werden, oft mit typischen „Elternsprüchen“ wie ‚Das Geld liegt nicht auf der Straße‘ oder ‚Geld geht dich nichts an, das verstehst du noch nicht‘.
„Versetzt Euch mal in Eure Eltern hinein. Sie haben früher gelernt, nicht über Geld zu sprechen und wissen nicht, wie das geht. Außerdem sind Geldangelegenheiten irre kompliziert“, erläuterte die Referentin. Geld biete zudem in vielen Familien Anlass für einen Streit, wenn es zum Beispiel um Entscheidungen geht, ob etwas oder wann etwas gekauft wird. „Das trägt dazu bei, dass der Umgang mit Geld häufig mit schlechten Erfahrungen verknüpft ist“, sagte Kirstin Wulf. Dabei sei es wichtig, über Geld zu sprechen. Nur selten wissen Kinder, wie teuer Familienleben wirklich ist. Mehr Offenheit über die familiären Finanzen helfe den Kindern, auf eigenen Füßen zu stehen, aber auch, nicht verwöhnt und undankbar zu werden. (he)


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