Marlies Henke

Mit Feuereifer bei der Sache - Kochnachwuchs kreierte Gaumenfreuden beim Ostholsteincup

Neustadt. In der Lehrküche der Beruflichen Schule Neustadt ging es am Dienstag letzter Woche äußerst rührig zu. Eifrigst wurde dort einen ganzen Vormittag lang geschnibbelt, geschmort und abgeschmeckt.
 
Zum traditionellen Kochwettbewerb mit dem neuen Namen „Ostholsteincup“ ließen sich die künftigen Köche des Kreises aus der Oberstufe mal wieder in die Töpfe schauen und zeigten, welche Köstlichkeiten sie unter Wettkampfstress zubereiten können. Dabei ahnten sie nicht, was sie erwarten würde, als sie zum 24. Kochwettbewerb des Vereins der Köche Ostholsteins antraten. Erst am Dienstagmorgen wurde das Geheimnis gelüftet und die Warenkörbe verteilt. Dann hieß es: planen und bedacht vorgehen. Jeder Teilnehmer musste innerhalb von vier Stunden aus den herbstlichen Pflichtkomponenten grüne Bohnen, Birnen und Haselnüssen sowie verschiedenen Wahlkomponenten bis mittags jeweils ein Drei-Gänge-Menü mit einer vegetarischen Vorspeise zubereiten.
 
Kritisch über die Schulter geschaut wurde ihnen dabei von einer Jury vom Verein der Köche, bestehend aus Jens Peter Möller, Robert Holtz und Kai Zimmermann sowie Studienrat Michael John von der Beruflichen Schule Neustadt. Sie bewerteten neben Planung und Materialbehandlung auch Fachtechniken, Arbeitsweise und natürlich den Geschmack. In diesem Jahr überzeugte Estibaliz Beatoue Castillo vom „IFA Fehmarn“ die Experten; sie kreierte die Vorspeise „Pochiertes Ei mit gebratenem Gemüse und Romanescosauce“, gefolgt von dem Hauptgang „Gefüllter Kasslernacken mit Backpflaumen und Birnen, Bohnen, Speck“ und einem Dessert aus „Bayrischer Creme mit Schokoladentrüffel und Haselnusscaramel“. Den zweiten Platz belegte Jack Lord Kyeremanteng vom „Maritim Seehotel Timmendorfer Strand“, Drittplatzierter wurde Jan Struwe vom „Seehotel Eichenhain“ in Pelzerhaken.
 
„In diesem Jahr ist alles neu: Wir haben neben dem Fruchthof Mölln einen neuen Sponsor und top Teilnehmer, die ihre eigenen Visionen haben“, so Michael John. So sei beispielsweise mit Estibaliz Beatoue Castillo erstmalig eine Teilnehmerin aus dem Förderprogramm für spanische Jugendliche dabei gewesen, die zudem äußerst engagiert koche. Der zweitplatzierte Kyeremanteng betreibe bereits einen eigenen Cateringservice und sei mit Feuereifer bei der Sache, andere Teilnehmer würden eine Karriere in der Sternegastronomie anstreben oder die Kochausbildung als Basis für eine Auswanderung nach Neuseeland nutzen. „So weit entwickelte Teilnehmer hatten wir noch nie. Gerade in Zeiten mit wenig Nachwuchs in diesem Berufsfeld machen diese Azubis deutlich, dass sich vor allem in der Gastronomie tolle Perspektiven ergeben, wenn man bereit ist, sich zu engagieren“, sagte Michael John. Ansporn für die künftigen Köche waren am Dienstag sicherlich auch die Gäste, die zur Verköstigung der Menüs im angegliederten Lehrrestaurant warteten. Hier fand gleichzeitig als prüfungsvorbereitende Maßnahme ein schulinterner Wettbewerb mit den Restaurantfachkräften statt. (he)


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