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Marlies Henke

Mit Audio-Interview: Crime Time bei der Kulturmatinee

Schreibt Kriminalromane und trägt auch im echten Leben zur Aufklärung von Mordfällen bei: Carsten Schütte.

Schreibt Kriminalromane und trägt auch im echten Leben zur Aufklärung von Mordfällen bei: Carsten Schütte.

Bild: Marlies Henke

Neustadt in Holstein. Wenn Mord und Totschlag in Romanen oder Spielfilmen passieren, dann haben sie meist Unterhaltungswert. Wenn sie dann noch von einem erzählt werden, der weiß, wovon der spricht, weil er nämlich reale Verbrechen aufklärt, dann wird es richtig spannend. So, wie am vergangenen Sonntag bei der Lesung von Carsten Schütte im Rahmen der Neustädter Kulturmatinee. Der Autor und Fallanalytiker gab den rund 70 Zuschauerinnen und Zuschauern spannende Einblicke in die umfangreichen und akribischen Prozesse seiner Arbeit.
 
Seit 43 Jahren ist Carsten Schütte bei verschiedenen Polizeibehörden tätig, unter anderem arbeitete er im Kriminaldauerdienst und in Fachkommissariaten für Kriminaltechnik und Kapitaldelikte. Über mehrere Jahre hat er sich beim Bundeskriminalamt zum polizeilichen Fallanalytiker ausbilden lassen. Heute leitet er die Operative Fallanalyse (OFA) des Landeskriminalamtes Niedersachsen.
 
Am Sonntag erzählte Carsten Schütte von seiner Arbeit als Fallanalytiker und las dazu Passagen aus seinen Thrillern rund um das Profilerteam seines Romanhelden Thorsten Büthe. In Schüttes Debütroman "Im Fokus" (2018) beispielsweise muss eine Mordserie von jungen Frauen aufgeklärt werden. Der zweite Krimi "Der Pelikan" (2019) handelt von blutigen Brautentführungen im Pelikanviertel Hannovers. Und im neuesten Buch "Schärengrab" von 2020 werden die Profiler während einer teambildenden Maßnahme auf einem Kreuzfahrtschiff von der bitteren Realität und mehreren Toten eingeholt.
 
In allen Geschichten hat Schütte seine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse einfließen lassen - allerdings nur als abgewandelte, kleine Puzzleteile, denn dass Betroffene und Opfer durch die fiktiven Geschichten retraumatisiert werden, ist für den Autor ein "absolutes No-go". (he)


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