

Urlaub
Letzter Schultag, Ferien, Urlaubszeit. Manche sprechen von der schönsten Zeit des Jahres. Wenn man in eine Suchmaschine im Internet das Stichwort „Urlaub“ eingibt, erhält man haufenweise Angebote für Reisen, spannende Ziele werden beschrieben und alles zum Schnäppchen-Preis. Wir sind hier in Neustadt ganz dicht dabei. Menschen kommen an die Ostsee, um hier ihre freien Tage zu verbringen.
Was macht diese Tage so besonders? Wenn man einmal schaut, wie diese Tage in anderen Ländern genannt werden, kommt man auf ein paar sinnige Gedanken. Allein vom Wort her. So sagen die Amerikaner, sie sind gerade „on leave“. Was man frei übersetzen kann mit: Wir lassen den Alltag einmal zurück. Die Franzosen nennen den Urlaub „vacances“. Wir kennen das Wort vakant. Eine Stelle ist unbesetzt. Es wird auch benutzt, wenn man ein Machtvakuum beschreiben will. Es geht um Leere. Der Terminkalender ist leer. Man kann die Zeit nutzen, ohne festgesteckte Aufgaben erfüllen zu müssen. In unserem Wort „Urlaub“ steckt das Wort „erlauben“ drin. Man erlaubt sich mal etwas, was man sich sonst so nicht gönnt.
Die Engländer setzen noch eins drauf und sprechen von „holidays“. Wenn wir das „o“ einmal lang aussprechen, dann wird die Übersetzung schnell deutlich: Es geht um „heilige Tage“. Wenn wir umschreiben möchten, dass uns etwas ausgesprochen wichtig ist, sagen wir auch: Das ist mir heilig. Heilig bringen wir auch mit Gott in Beziehung. Wir können dem Raum geben, was sonst vielleicht im Alltag untergeht. Wir können in unsere Beziehung zu Gott investieren. Und das beschreibt das Wort „heilig“ in der Tiefe. Es bedeutet zu Gott gehörend. Und dabei geht es eben nicht um außergewöhnliche Taten. Es beschreibt mehr eine Beziehungsebene. Darum ist Gott Mensch geworden in Jesus. Er wollte und will uns von Mensch zu Mensch begegnen. Damals wie heute. So wünsche ich Ihnen ein paar „holy days“.
Pastor Jens Rathjen, Neustadt