

Lensahn. Es geht um die Katharinenpassage, die Aufwertung von Spielplätzen, Aufenthaltsbereiche für Jugendliche, Modernisierungen und Straßenbaumaßnahmen. Die Ortsmitte von Lensahn steht im Fokus eines Entwicklungskonzeptes zur Sicherung der Daseinsvorsorge im Amt Lensahn. Dieses Konzept ist die Grundlage für die Beantragung von Städtebauförderungsmitteln, die zur Finanzierung von Maßnahmen eingeworben werden sollen. Im Feuerwehrgerätehaus stellte Oliver Buchholz von der GOS - Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung mbH ein „Korsett mit gerader Struktur“ vor und nannte Defizite und Potenziale sowie Entwicklungsziele und den Maßnahmenplan. Zudem berichtete er über Fördermöglichkeiten.
Das Untersuchungsgebiet umfasst auf einer Fläche von 17 Hektar das Zentrum von Lensahn. Bevor es zur Umsetzung einzelner Projekte kommt, mahlen allerdings noch die behördlichen Mühlen. Ein finaler Entwurf des überplanten Gebietes geht zunächst an das zuständige Ministerium nach Kiel, anschließend kann die Gemeindevertretung die nötigen Beschlüsse fassen und die Maßnahmen hinsichtlich der Umsetzung auf den Weg bringen.
Der demografische Wandel macht auch vor Lensahn nicht halt, die Einwohnerzahlen sind trotz optimaler Verkehrsanbindung und guter Infrastruktur seit 2004 leicht rückläufig. Für 2025 wird prognostiziert, dass 25 Prozent der Einwohner über 65 Jahre alt sein werden. Dazu haben viele Gebäude im Ortskern den Charme der 70er und 80er Jahre. „Rund 20 Prozent der Wohn- und Geschäftsgebäude sind modernisierungsbedürftig“, analysierte Oliver Buchholz. Ziel sei es, auch die privaten Akteure mit ins Boot zu holen.
Neben dem teils schlechten baulichen Zustand der infrastrukturellen Einrichtungen, ergaben die Untersuchungen unter anderem ein zu geringes Raumangebot für Bürgeraktivitäten und soziales Engagement, ein fehlendes erkennbares Ortszentrum, den beginnenden Leerstand von Geschäften und Wohnungen sowie Missstände rund um das Bahnhofsgelände.
Konkrete Entwicklungsziele sind zum Beispiel die Stärkung der „Ortsmitte“ als wirtschaftliches, kulturelles und soziales Zentrum für Gemeinde und Amtsgebiet, der Umbau des Rathauses und Neubau der Bücherei zu einem Dienstleistungs- und Bürgerzentrum, die barrierearme Sanierung und Aufwertung von Verkehrsräumen, der Umbau und die Aufwertung der Spielplätze, die Stärkung des Wohnens in der „Ortsmitte“ durch Modernisierung oder Neubau sowie die Sicherung und Verbesserung der öffentlichen Räume durch Funktionserweiterung von Plätzen und Freiräumen, die Optimierung verkehrlicher Übergänge. Schwerpunkte bilden die zentralen Bereiche um den Markt, die Katharinenpassage und das geplante „Bürgerzentrum“.
„Bei den Gesamtkosten für alle Maßnahmen rechnen wir mit einem Richtwert von 15 Millionen Euro, der sich aus Fördermitteln, einem kommunalen Eigenanteil sowie privaten Finanzierungen zusammensetzt“, erläuterte Oliver Buchholz abschließend. (mg)