

Lensahn. Eine wunderbare Einstimmung auf die Feiertage sind Jahr für Jahr wieder die Oberuferer Weihnachtsspiele, die, wie an vielen anderen Waldorfschulen auch, in Lensahn aufgeführt werden.
Seit langer Zeit wird zum ersten Mal wieder das Paradeisspiel zu sehen sein, in dem der Sündenfall auf sehr bildliche Weise dargestellt wird. Der 24. Dezember ist nach christlicher Tradition auch Adam und Eva Tag, der das Paradiesgeschehen mit Weihnachten in Verbindung setzt.
In diesem Jahr sind es Schüler der 10. Klasse, die seit vielen Wochen an dem volkstümlichen Stück proben. Im Anschluss daran führt das Lehrerkollegium das Christgeburtspiel auf. Mit viel Professionalität, schauspielerischen und gesanglichen Glanzleistungen werden die Spiele mit besinnlichen wie auch augenzwinkernden Elementen auf die Bühne gebracht.
Eine besondere Art von Krippenspiel ist das traditionsreiche Oberuferer Christgeburtsspiel. Ursprünglich stammt es aus der deutschsprachigen, ehemals ungarischen Gemeinde Oberufer. In der Art mittelalterlicher Weihnachtsspiele wurde es dort seit Ende des 16. Jahrhunderts aufgeführt und stellt die Geburt Jesu in Versen mit viel Gesang, aber auch humorvollen Einlagen dar. Das Besondere der von dem Germanisten Karl Julius Schröer 1858 überlieferten Spiele ist die Beibehaltung des donauschwäbischen Dialekts der Oberuferer. So ist die Aufführung nicht nur ein besinnliches christliches Spiel, sondern auch ein ganz besonderes sprachliches Zeitdokument, das die Akteure vor große Herausforderungen stellt.
Zwischendurch gibt es viel zu lachen, denn das Oberuferer Christgeburtspiel setzt zuweilen auch auf fast schon derben Humor, jedoch ohne ins Alberne abzugleiten.
Das Paradeisspiel beginnt am Sonntag, dem 16. Dezember um 16 Uhr und eignet sich für Kinder ab der 3. Klasse, das Christgeburtspiel beginnt um 17 Uhr und ist auch für Kindergartenkinder geeignet. Der Eintritt ist frei. (red)