Ireen Nussbaum

Politik mal anders - Demokratie üben und hautnah erleben

Mit einem Klick konnten die teilnehmenden Schüler ihre Stimme zur Wahl abgeben.

Mit einem Klick konnten die teilnehmenden Schüler ihre Stimme zur Wahl abgeben.

Neustadt. Warum wählen gehen? - Weil es unser Recht ist? Oder, weil jede Stimme zählt? Das Küstengymnasium machte mit der Juniorwahl Demokratie praktisch erfahrbar und zeigte, dass jeder Schüler mit der Teilnahme an einer Wahl nicht nur eine Stimme abgab, sondern auch ein Stück Verantwortung übernahm. „Es kann nur vertreten werden, wer einen Vertreter wählt. Die Demokratie funktioniert nicht ohne Wähler. Deshalb wollten wir mit der Juniorwahl das Interesse der Schüler in dieser so wichtigen Altersstufe wecken. Bekanntlich ist eine eigene Handlung, die tatsächliche Teilnahme an einer Wahl, viel einprägsamer, als nur die theoretischen Grundlagen im Unterricht zu erlernen. Juniorwahl bedeutet: Demokratie üben und hautnah erleben. Zusätzlich hat das Projekt den positiven Nebeneffekt, dass auch im Elternhaus mehr über Politik diskutiert wird und Eltern, die sonst eher sporadische Wähler oder sogar Nichtwähler sind, auch vermehrt an der Wahl teilnehmen. Zudem ermöglicht die Juniorwahl Schülern ausländischer Herkunft, unser Wahlsystem kennenzulernen“, begründete Tatjana Hoff, Lehrkraft für Wirtschaft und Politik, die Teilnahme des Küstengymnasiums.
 
Bei diesem Projekt zur politischen Bildung unter der Schirmherrschaft des Landesbeauftragten für politische Bildung Dr. Christian Meyer-Heidemann, wurde die Landtagswahl landesweit an allen beteiligten Schulen in der Woche vor der eigentlichen Wahl in der Schule simuliert. Es steht auf zwei Säulen: dem vorbereitenden Unterricht und dem Wahlakt. Die hilfreichen Materialien und die organisatorische Unterstützung durch das Juniorwahl-Team von Kumulus e.V. erleichterten die Umsetzung in den Schulen. Den Unterricht bereiteten die Lehrer vor. Die Wahlen hingegen verantworteten die Schüler: Sie verteilten authentisch gestaltete Wahlbenachrichtigungen, legten Wählerverzeichnisse an, bildeten einen Wahlvorstand und organisierten den Wahlakt. Teilnehmen durften alle Schüler ab der achten Jahrgangsstufe. „Mit diesem Projekt wird gerade jungen Menschen die Bedeutung von Wahlen für unsere freiheitliche Demokratie nähergebracht. Unsere Schüler erhalten durch die Juniorwahl einen tieferen Einblick in die Themen und Abläufe der Landtagswahl. Sie werden durch den simulierten Urnengang praxisnah auf ihre erste Wahl vorbereitet und zur Teilnahme motiviert. Wie bei der richtigen Wahl brachten die Schüler ein Legitimationspapier und die Wahlbenachrichtungskarte mit zur Wahl, wurden dort im Wählerverzeichnis abgehakt und erhielten ihre Wahlcodes“, erklärte Tatjana Hoff.
 
Alle teilnehmenden Schulen hatten die Möglichkeit, zwischen einer Papier- oder Onlinewahl zu wählen: „Als IT-Modell-Schule haben wir uns für die Onlinewahl entschieden. Jeder Wähler erhielt einen Code, mit dem er am Computer sein Kreuz setzen konnte. Auch Plakate und Wahlkabinen wurden uns zur Verfügung gestellt. Alle offiziellen Unterlagen haben wir versiegelt erhalten, sodass auch der symbolische Akt des „Siegelbrechens“ der richtigen Wahl glich und die Ernsthaftigkeit unterstützte“, fügte die Lehrkraft an.
Um Punkt 18 Uhr wird am Wahlsonntag das landesweite Ergebnis der Juniorwahl bekannt gegeben. Die Projektteilnahme ist komplett kostenlos. (inu)


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