

Grube. Einmal einen ganz neuen Weg gehen. Das dachte sich
der Gruber Chronist Hans-Uwe Hartert, als in ihm der Gedanke reifte, der
Kirchengemeinde ein Pult-Schild aus Edelstahl mit aufliegender Texttafel im
Eingangsbereich der St. Jürgen Kirche zu stiften.
„Schon vor Eintritt in das Gotteshaus, das ganzjährig tagsüber geöffnet ist,
sollen dem Besucher bedeutende zeit- und bausgeschichtliche Daten an die Hand
geben werden. Schließlich handelt es sich bei der St. Jürgen Kirche um das
älteste Kulturgut der Kirchengemeinde und einen der ältesten Kirchenbauten im
ehemaligen Kirchenkreises Oldenburg“, so Hans-Uwe Hartert.
Nach anfänglichen Vorgesprächen wurde ein passgenaues Pult-Schild aus
Edelstahl bei der Firma Schoske Edelstahl/Metallbau sowie die dazu aufliegende
Texttafel bei der Firma Svenja Muchow in Neustadt in Auftrag gegeben.
Im Beisein von Pastor Rüdiger Fuchs, dem Vorsitzenden des
Kirchengemeinderates Fritz Bormann, dem Küster Manfred Mantey, dem Bürgermeister
Volkert Stoldt und der Vorsitzenden des Fremdenverkehrsausschusses Kirsten
Sköries sowie vielen Gemeindemitgliedern wurde das Pult-Schild, das seinen
Standort neben dem Treppenaufgang am Westeingang gefunden hat, von dem Stifter
Hans-Uwe Hartert vorgestellt.
So erfährt der Besucher, dass die Kirche erstmalig in einer Urkunde vom 8.
September 1232 erwähnt wird, das Patronat der Landesherr innehat und sie dem
Heiligen St. Georg gewidmet ist. Von diesem abgeleitet hat sie auch den heutigen
Namen, niederdeutsch St. Jörg, hochdeutsch St. Jürgen, erhalten und schon im
Jahre 1307 wird ein gräflicher Kaplan als Pfarrer genannt. Im Jahre 1313 gehören
dem Kirchspiel 14 Kirchdörfer an und ab dem Jahr 1577 teilen sich zwei Pastoren
die kirchliche Arbeit. Aber auch die vielen starken Stürme der Jahrhunderte, die
den Kirchturm des Öfteren haben einstürzen lassen und so nicht nur dem
kircheninneren großen Schaden zufügten, bleiben nicht unerwähnt.
Besonders hervorgehoben wird der dreiflügelige, spätgotische Schnitzaltar aus
der Mitte des 15. Jahrhunderts mit dem in den Seitenflügeln stehenden 12
Apostelfiguren, den im Mittelschrein stehenden vier Heiligen Katharina, Gertrud,
Georg und Mauritius sowie der im Mittelfeld dargestellten Kreuzigungszene. Die
Tafelmalereien auf der Rückseite, die in den Passions- und Bußzeiten zu sehen
sind, zeigen acht Bildgeschichten in einer vorzüglichen meisterhaften Arbeit.
Aber auch der prachtvolle königliche „Amtsmannsstuhl“ und viele andere
Kostbarkeiten finden dort Erwähnung.
Pastor Rüdiger Fuchs hob in seiner Dankesrede besonders den gut gewählten
Standort sowie das Aussehen hervor und freute sich ganz besonders, dass der von
ihm gegebene Bibelspruch des Propheten Jesaja „Das Wort unseres Gottes bleibt in
Ewigkeit!“ das Textende bildet. Im Namen des Kirchenvorstandes bedankte sich der
Vorsitzende des Kirchengemeinderates Fritz Bormann bei Hans-Uwe Hartert für das
450 Euro teure Geschenk. (red)