Marco Gruemmer

Pult-Schild gibt Einblick in die Kirchengeschichte

Feierliche Übergabe: Pastor Rüdiger Fuchs, Dorfchronist Hans-Uwe Hartert, Kirchengemeinderatsvorsitzender Fritz Bormann, Vorsitzende des Fremdenverkehrsausschusses Kirsten Sköries, Bürgermeister Volker Stoldt (v. lks.).

Feierliche Übergabe: Pastor Rüdiger Fuchs, Dorfchronist Hans-Uwe Hartert, Kirchengemeinderatsvorsitzender Fritz Bormann, Vorsitzende des Fremdenverkehrsausschusses Kirsten Sköries, Bürgermeister Volker Stoldt (v. lks.).

Grube. Einmal einen ganz neuen Weg gehen. Das dachte sich der Gruber Chronist Hans-Uwe Hartert, als in ihm der Gedanke reifte, der Kirchengemeinde ein Pult-Schild aus Edelstahl mit aufliegender Texttafel im Eingangsbereich der St. Jürgen Kirche zu stiften.
 
„Schon vor Eintritt in das Gotteshaus, das ganzjährig tagsüber geöffnet ist, sollen dem Besucher bedeutende zeit- und bausgeschichtliche Daten an die Hand geben werden. Schließlich handelt es sich bei der St. Jürgen Kirche um das älteste Kulturgut der Kirchengemeinde und einen der ältesten Kirchenbauten im ehemaligen Kirchenkreises Oldenburg“, so Hans-Uwe Hartert.
 
Nach anfänglichen Vorgesprächen wurde ein passgenaues Pult-Schild aus Edelstahl bei der Firma Schoske Edelstahl/Metallbau sowie die dazu aufliegende Texttafel bei der Firma Svenja Muchow in Neustadt in Auftrag gegeben.
 
Im Beisein von Pastor Rüdiger Fuchs, dem Vorsitzenden des Kirchengemeinderates Fritz Bormann, dem Küster Manfred Mantey, dem Bürgermeister Volkert Stoldt und der Vorsitzenden des Fremdenverkehrsausschusses Kirsten Sköries sowie vielen Gemeindemitgliedern wurde das Pult-Schild, das seinen Standort neben dem Treppenaufgang am Westeingang gefunden hat, von dem Stifter Hans-Uwe Hartert vorgestellt.
 
So erfährt der Besucher, dass die Kirche erstmalig in einer Urkunde vom 8. September 1232 erwähnt wird, das Patronat der Landesherr innehat und sie dem Heiligen St. Georg gewidmet ist. Von diesem abgeleitet hat sie auch den heutigen Namen, niederdeutsch St. Jörg, hochdeutsch St. Jürgen, erhalten und schon im Jahre 1307 wird ein gräflicher Kaplan als Pfarrer genannt. Im Jahre 1313 gehören dem Kirchspiel 14 Kirchdörfer an und ab dem Jahr 1577 teilen sich zwei Pastoren die kirchliche Arbeit. Aber auch die vielen starken Stürme der Jahrhunderte, die den Kirchturm des Öfteren haben einstürzen lassen und so nicht nur dem kircheninneren großen Schaden zufügten, bleiben nicht unerwähnt.
 
Besonders hervorgehoben wird der dreiflügelige, spätgotische Schnitzaltar aus der Mitte des 15. Jahrhunderts mit dem in den Seitenflügeln stehenden 12 Apostelfiguren, den im Mittelschrein stehenden vier Heiligen Katharina, Gertrud, Georg und Mauritius sowie der im Mittelfeld dargestellten Kreuzigungszene. Die Tafelmalereien auf der Rückseite, die in den Passions- und Bußzeiten zu sehen sind, zeigen acht Bildgeschichten in einer vorzüglichen meisterhaften Arbeit. Aber auch der prachtvolle königliche „Amtsmannsstuhl“ und viele andere Kostbarkeiten finden dort Erwähnung.
 
Pastor Rüdiger Fuchs hob in seiner Dankesrede besonders den gut gewählten Standort sowie das Aussehen hervor und freute sich ganz besonders, dass der von ihm gegebene Bibelspruch des Propheten Jesaja „Das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit!“ das Textende bildet. Im Namen des Kirchenvorstandes bedankte sich der Vorsitzende des Kirchengemeinderates Fritz Bormann bei Hans-Uwe Hartert für das 450 Euro teure Geschenk. (red)


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