Ireen Nussbaum

Renaturierung von Feuchtgrünland am Süseler See -Kreis finanziert Maßnahmenumsetzung mit 165.000 Euro

Süsel. „Aufgrund des rasant fortschreitenden Landschaftswandels und dem damit einhergehenden Artenrückgang ist das Bestreben der Kurt und Erika Schrobach-Stiftung in enger Partnerschaft mit lokal verankerten Vereinen und Verbänden wertvolle Lebensräume mit ihren Pflanzen- und Tierarten zu erhalten“, begründete Diplom-Biologin Tanja Hemke das Interesse der privaten Naturschutz-Stiftung an der etwa achteinhalb Hektar großen Niederungsfläche am Südufer des Süseler Sees, angrenzend an die Göselbek.
 
Der Fachdienst Naturschutz des Kreises Ostholstein stellt mit Ersatzgeldern des Kreises für den Ankauf und der Renaturierung der Grünlandfläche 165.000 Euro bereit. Die Maßnahmenumsetzung werde ebenfalls aus dieser Summe finanziert. „Dabei werden die mit der landschaftlichen Entwicklung verbundenen Interessen berücksichtigt“, betonte Tanja Hemke.
 
„Durch Extensivierung und Vernässung der Grünfläche soll diese zu einem Lebensraum für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten wie Wiesenschaumkraut, Sumpfdotterblume, Kuckuckslichtnelke sowie Kiebitz, Weißstorch und Bekassine hergerichtet und gepflegt werden“, erklärte Joachim Siebrecht, Leiter des Fachdienstes Naturschutz des Kreises Ostholstein.
 
Die große, zusammenhängende Fläche soll durch den Rückbau der Entwässerungseinrichtungen vernässt werden. Als weitere Maßnahmen seien die Einrichtung einer dauerhaften extensiven Beweidung zur Flächenpflege, für die noch ein Pächter mit robusten Rindern, Schafen oder auch Pferden gesucht wird sowie der Rückhalt von Nährstoffen zur Entlastung der Göselbek und angrenzender Gewässer geplant.
 
„Die Grünlandfläche liegt im Schwerpunktbereich des landesweiten Biotopverbunds und die angrenzend verlaufende Göselbek verbindet den Süseler See mit dem Taschensee und dem Kleinen Pönitzer See. Die Fläche korrespondiert somit mit den FFH-Gebieten (Fauna Flora Habitat) „Wälder im Pönitzer Seengebiet“ und „Pönitzer Seengebiet“. Zudem ist die Göselbek mit der sie umgebenden Gewässeraue eine wichtige Wanderverbindung des Fischotters zwischen dem Süseler See und der Ostsee sowie über die Göselbek ins Schwartausystem“, erklärte Carsten Burggraf vom Eutiner Verein Wasser Otter Mensch e.V. die Motivation am Flächenmanagement.
 
„Dieses Projekt zeigt wieder einmal, wie wichtig eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen freiwilligen Naturschutz, privaten Institutionen und Behörden ist. Die naturwirtschaftliche Aufwertung wäre alleine nicht zu verwirklichen. Von der ökologischen Aufbesserung profitieren die Wasserwirtschaft, der Naturschutz und der Landeigentümer gleichermaßen“, so Landrat Reinhard Sager bei der Übergabe der Fläche an die Kurt und Erika Schrobach-Stiftung. Für die, im gesamten Bundesland wirkende, private Naturschutz-Stiftung ist es das dritte Projekt in Ostholstein. (inu)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen