Kai Pioch

Starke Saison trotz sinkender Zahlen

Kellenhusen. In diesem Jahr fand die Jahreshauptversammlung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Ortsverband Kellenhusen erstmalig bereits Ende Januar im Hotel Erholung statt. Eingangs stellte der 1. Vorsitzende Markus Schnoor fest, dass es bei der Bewertung der vergangenen Saison offenbar eine statistische und eine subjektive Wahrnehmung gebe. „Der große Teil der Kollegen spricht von einer guten bis sehr guten Saison. Die offizielle Statistik spricht jedoch eine andere Sprache“, erläuterte Markus Schnoor. So gebe es bei den Ankünften ein Minus von 1,5 Prozent und bei den Übernachtungen einen Rückgang von 6,8 Prozent. „Diese Zahlen sind mit Hinblick auf die positive Gesamtentwicklung an der schleswig-holsteinischen Küste sehr bedauerlich“, stellte Markus Schnoor fest, zumal Kellenhusen einer der wenigen Orte sei, die einen Rückgang zu verzeichnen haben. Ein Grund hierfür sei der Wegfall von Betten in dem Ostseebad, doch damit mochte sich der 1. Vorsitzende nicht zufriedengeben: „So ein starker Rückgang kann nicht von zwei Frühstückspensionen kommen, die hier den Betrieb eingestellt haben.“
 
Vielmehr sei Kellenhusen in Sachen Marketing und Vertrieb nicht optimal aufgestellt, wie Markus Schnoor feststellte. Auch habe man in den vergangenen Jahren viel Energie in das OstseeFerienLand gesteckt, was durchaus wichtig sei, jedoch müsse man die Gewichtung der Bemühungen und die Verteilung der Mittel hierbei überdenken. „Wir müssen gucken, dass Kellenhusen sich selber gut positioniert und vermarktet. Wir müssen gut buchbar sein und unsere Internetseite muss tipptopp sein. Es gibt etliche Baustellen.“ Die Zahlen der Kurverwaltung, die alle Betriebe, die Kurabgabe zahlen, beinhalten und nicht nur jene mit mehr als neun Betten (wie die Zahlen vom Statistikamt Nord), weisen einen leichten Zuwachs von 1,9 Prozent bei den Übernachtungen ohne Kinder und 1,2 Prozent bei Übernachtungen mit Kindern auf. Dies sei im Vergleich zum allgemeinen Trend jedoch auch zu wenig. Markus Schnoor wünschte sich zudem mehr Marketing-relevante Daten vom Tourismus-Service, denn man müsse beispielsweise auch hinterfragen, wo die Quellmärkte Kellenhusens liegen. Ein weiterer wichtiger Punkt sei, dass für Menschen, die in Kellenhusen arbeiten und leben wollen, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden müsse.
 
Sorgten vor einem Jahr Themen wie das Mindestlohngesetz und die Allergenkennzeichnung noch für Unruhe, habe man sich inzwischen an diese gewöhnt, erläuterte Markus Schnoor weiter. Einige Mitglieder des Ortsverbandes bestätigten, dass es in Kellenhusen diesbezüglich auch Kontrollen gegeben habe. Beliebte Veranstaltungen wie die Kräuterwanderung und der Dorfspaziergang seien bestens etabliert und eingespielt und wurden von den Gästen wieder gut angenommen, berichtete der 1. Vorsitzende. Weitere Highlights waren das Kneipenfestival sowie das Wald- und Wellen-Gericht. Am Ostseegericht nahmen die Kellenhusener Köche in 2015 seit über 20 Jahren zum ersten Mal aus terminlichen Gründen nicht teil. Mit insgesamt 30 Mitgliedsbetrieben bei 23 aktiven Mitgliedern und nur einem Austritt sei die Mitgliederzahl des Ortsverbandes konstant geblieben, erklärte Markus Schnoor.
 
Ehrungen: Für 30-jährige Mitgliedschaft wurde Rainer Wulf gehrt.
Wahlen: Jeweils einstimmig wurden der 2. Vorsitzende Heino Puck, der Kassenwart Kai-Peter Liedtke sowie die Beisitzerin Sabine Kruse Puck wiedergewählt. (kp)


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