Gesche Muchow

„Sturm braust – Sand weht – Sonne zerschmettert“

Neustadt. „Schönheit allein reicht ihm nicht. Er sucht nach dem Gedanken, der Substanz und der Magie hinter dem Gesehenen“. Mit diesen Worten charakterisierte Anke Kessenich, Leiterin des Hans-Ralfs-Hauses für Kunst und Kultur, den Künstler Elmar Gehlen in ihrer Ansprache anlässlich seiner Vernissage in der Stadtbücherei am vergangenen Mittwochabend.
 
Noch bis zum 15. Oktober präsentiert die Ausstellungsgemeinschaft Neustadt zu den üblichen Öffnungszeiten insgesamt 31 Ölbilder und Zeichnungen des Neustädters. „Wir sind froh, dass wir in Neustadt eine so aktive Ausstellungsgemeinschaft haben“, lobte 1. Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister Friedrich Karl Kasten, der die Grüße der Stadt Neustadt überbrachte. Der Schauspieler, Regisseur, Komponist, Musiker, bildender Künstler und Maler Elmar Gehlen sei ein wahres Multitalent, dessen Schaffen höchst beachtlich sei, so Kasten weiter.
 
In ihrer Einführung fand auch Anke Kessenich nur lobende Worte für die kühne und ausdrucksgeladene Bildsprache Gehlens, dem es gelinge, die Wirklichkeit seiner Welt durch genaue Beobachtung festzuhalten. „Sturm braust – Sand weht – Sonne zerschmettert – und noch immer spannt sich über all dem geruhig der weiche Bogen des Horizontes“, zitierte Anke Kessenich die Worte von Max Pechstein, die ihr beim Anblick von Elmar Gehlens Werken in den Sinn gekommen seien. „Das Herausreißen aus der Natur. Darum kämpft er“, so die Leiterin des Hans-Ralfs-Hauses. Im Schaffensprozess Gehlens komme es durchaus auch einmal zu einem „Wüten mit dem Pinsel“, wenn ihm die Bilder zu schön und zu gefällig erscheinen. Immer entstünden jedoch keine reinen Abbildungen der Natur, sondern subjektive Fenster in die Seele Elmar Gehlens, die dem Betrachter Raum für eigene Empfindungen lassen.
 
Die ausgestellten Werke sind alle in diesem Jahr in einem Zeitraum von drei Monaten entstanden. „Ob als Bühnenbildner oder Regisseur von musikalischen Inszenierungen. Ich bin es gewohnt, intensiv an einer Sache zu arbeiten und dann wird präsentiert“, erzählte Elmar Gehlen dem reporter, der sich erleichtert zeigte, dass nun endlich „Premiere“ war. (gm)


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