Lensahn. Das bekannte Theaterstück von Carl Zuckmayer „Der Hauptmann von Köpenick“ hat sich die 8. Klasse der Waldorfschule in Lensahn für ihr Theaterprojekt auserkoren. Der Schauplatz ist das wilhelminische Berlin, das Zentrum der preußischen Militärmaschinerie, in dem dem einzelnen Menschen wenig Bedeutung beigemessen wird, es sei denn, er tritt als Vertreter des Systems auf. In der auf einer wahren Begebenheit basierenden Geschichte stößt ein arbeitsloser, vorbestrafter Schuster immer wieder an die sture, lebensfremde Staats-Maschinerie, die ihn daran hindert, der prekären Lebenslage zu entkommen. Eine Geltung kann er sich erst dann verschaffen, als er sich schließlich eine Offiziersuniform besorgt. Obwohl schäbig und abgetragen, verleiht sie ihm die Gloriole der gesellschaftlichen Akzeptanz.
Es ist immer wieder erstaunlich, zu welchen Leistungen Jugendliche in der Lage sind, wenn sie nur den Raum und die nötige Unterstützung erhalten. Für die Zuschauer waren es reichlich amüsante, kurzweilige Theaterabende. (red)