Sierksdorf. Mit seinem besonderen Charme erinnert das alte Gebäude am Strand unter den großen Bäumen an die Sommerfrische längst vergangener Zeiten; auf jeden Fall hat es eine interessante Geschichte: das Haus „Mira Mare“ in der Straße Am Strande.
 
In den 1930er Jahren beherbergte das Gebäude die Hanseatische Yachtschule vom 1925 gegründeten Deutschen Hochseesportverband Hansa (DHH). Dem Verein liegen aus dieser Zeit nur wenige Informationen vor, darum wandte er sich mit einem Leseraufruf an den reporter: Wer weiß etwas über diese Zeit und die Umstände des Umzugs der Yachtschule nach Sierksdorf?
 
Bekannt ist, dass der DHH seit 1925 die Hanseatische Yachtschule in Neustadt unterhielt. Nach 1933 wurde die Liegenschaft in Neustadt als „SA-Seesport-Führerschule“ genutzt. Ab 1937 wurde dort die Unterseebootschule der Kriegsmarine in Dienst gestellt. Die Hanseatische Yachtschule zog in dieser Zeit nach Sierksdorf ins Haus „Mira Mare“ und im Jahr 1935 weiter nach Glücksburg, wo sie bis heute ihren Sitz hat. In der vereinseigenen Mitgliederzeitschrift ist zu lesen, dass der Standort im „Mira Mare“ wohl nur eine Zwischenlösung war.
 
Ursprünglich hatte Baron Baselly von Süßenberg das Gebäude im Jahr 1863 erworben und ihm den Namen „Mira Mare“ gegeben. So steht es immer noch auf der Fassade des Gebäudes. Heute beherbergt das Haus einige Apartments, die dauerhaft vermietet sind. Nicht bekannt ist, ob der DHH das Haus damals gekauft oder nur angemietet hatte.
 
Für die Aufarbeitung der Geschichte der Yachtschule zum 100. Jubiläum ist der DHH auf der Suche nach Informationen aus der Zeit in Sierksdorf. Wer etwas weiß, kann direkt Kontakt mit dem DHH aufnehmen per E-Mail an Corinna Schumann schumann@dhh.de oder unter Tel. 040/5551313. Über Zeitzeugen würde sich der Verband besonders freuen. (he/red)