Marlies Henke

Wie aus Ernst Spaß wurde – Bananenmuseum feierte Jubiläum

Sierksdorf. Nicht um Erbsen, nicht um Bohnen, auch nicht um Melonen ... nein, ausgerechnet um Bananen geht es in der „Schatzkammer der Nation“, denn es handelt sich hierbei um das erste und einzige Bananenmuseum in Deutschland. Dessen 25-jähriges Bestehen wurde am letzten Sonntag gefeiert und zu Ehren dieses besonderen Tages hatte Museumsdirektor Stelli Banana alias Bernhard Stellmacher seinen allerschönsten Bananenschlips angezogen. Gut vorbereitet war er auch auf seine vielen Jubiläumsgäste, von denen jeder erst einmal eine Banane verzehren musste: „Damit alle mit der nötigen Menge Serotonin versorgt sind, aus dem das Glückshormon produziert wird“, so Stelli Banana. Und auch für die Presse war bestens gesorgt: „Sie brauchen nichts zu fragen. Sie bekommen von mir eine fertige Liste mit allen möglichen Fragen und Antworten.“ Diese war dann auch gleich humorvoller Bestandteil der Rede, die Stellmacher gemeinsam mit Sohn Simon Stellmacher vortrug.
 
Es herrschte vorrangig einfach nur gute Stimmung im lauschigen Garten des Hauses, in dem Stellmacher mit seiner Familie lebt und das vor 25 Jahren extra unterkellert wurde, um das Museum zu schaffen. 14.124 Exponate sind hier ausgestellt, die jeden Samstag und Sonntag jeweils von 11 bis 13 Uhr kostenfrei bestaunt werden können. In Vitrinen und an den Wänden findet sich alles Erdenkliche und Unerdenkliche, was krumm und gelb ist oder in irgendeiner Weise mit der Banane zusammenhängt. Bis unter die Decke reihen sich Salzstreuer, Kerzen, Telefone, Postkarten, Schmuckstücke, Kitsch und Plüschobjekte in Bananenform. Es gibt Kondome mit Bananengeschmack, Bananenbier und Bananenstreusel. Themen wie die Arbeit auf Bananenplantagen oder die Banane als Frucht der deutschen Einheit werden ebenfalls in Szene gesetzt. Natürlich fehlt auch nicht das Bananenröckchen von Josephine Baker und gemäß dem gewitzten Naturell des Museumsmachers kuriose Apparate wie die Bananenkrummbiegemaschine, die Bananen-Wasserwaage oder der Bananomat, der laut Gebrauchsanweisung Geld auswirft, wenn man eine Banane hineinsteckt.
 
„Das Bananenmuseum ist klein, aber fein und einzigartig und neben dem Hansa-Park der größte Werbeträger unserer Gemeinde“, betonte Bürgermeister Volker Weidemann in seinen Grußworten.
Warum die Idee, ein Bananenmuseum zu eröffnen, eine gute war, erklärte Stelli Banana im Anschluss so: „Vor 25 Jahren begann ich meine Rede mit den Worten meiner Mutter: ‚Kinder, passt auf, dass aus Spaß kein Ernst wird‘ und der Feststellung, dass mit dem Bananenmuseum tatsächlich aus Spaß Ernst geworden war. Heute bin ich an dem Thema gereift und vollende den Gedanken: Nun ist wirklich Spaß und Freude aus dem Ernst geworden. Und ich weiß, dass man die heitere Seite des Lebens gar nicht ernst genug nehmen kann.“ Ziel sei es darum, das Lachen zu fördern und die Menschen glücklicher zu machen, so Stelli Banana weiter. Und warum waren es nun ausgerechnet Bananen, die seine Sammelleidenschaft entfachten? „Ganz einfach, wegen der Mona Lisa. Sie ist das berühmteste Lächeln der Welt. Und die Banane ist das Lächeln der Natur.“
 
Mich laust der Affe
Neben dem Bananenmuseum wurde am Sonntag auch das Ergebnis des Kreativwettbewerbs präsentiert. 35 Teilnehmer hatten zum Motto „Mich laust der Affe“ Kämme in kleine Kunstwerke verwandelt. Die Preisträger sind bei den Jugendlichen Sophia und Sarah Flagner (1. Platz), Otto Stellmacher (2. Platz) und Afra Rhein (3. Platz) sowie bei den Erwachsenen Britta Seidler und Jutta Wallner (beide 1. Platz) Ina Peter-Stöckel (2. Platz) und Hildegard Lieske (3. Platz). (he)


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