Petra Remshardt

„Wie geht es dir mit Corona?“

Ein gemeinschaftlich entstandenes Werk zum Thema „Coronavirus“.

Ein gemeinschaftlich entstandenes Werk zum Thema „Coronavirus“.

Ostholstein. Anlässlich des Weltkindertages hat der Kinderschutzbund eine Umfrage in seinen Einrichtungen zum Thema Corona gemacht. Die Vorschulkinder wurden außerdem aufgefordert, Bilder dazu zu malen. Die beantworteten Fragebögen der Schulkinder zeigen folgendes Ergebnis:
Die meisten Kinder haben am Homeschooling teilgenommen und hatten die notwendigen elektronischen Geräte zur Verfügung, viele aber auch nur ein Handy. Ein Ausdrucken von Arbeitsbögen war teilweise nicht möglich, da zu Hause kein Drucker vorhanden war. Diese mussten dann in der Schule abgeholt werden - was auf den Dörfern mit Schwierigkeiten verbunden war, da auch die Schulbusse nicht fuhren. Fast alle Kinder hatten bei der Bewältigung der Aufgaben Unterstützung durch Eltern, hauptsächlich durch die Mütter; aber auch ältere Geschwister oder Großeltern haben geholfen, im Einzelfall Betreuer, Lehrer oder „Dr. Google“.
Gefragt wurde auch nach dem Tagesablauf: Etwa zwei Drittel der Kinder ist morgens später aufgestanden und abends später zu Bett gegangen. Viele haben trotz des Lockdowns ihre Freunde getroffen, fühlten sie sich doch zum Teil auch allein, oder gar „eingesperrt“, und denen, die es am Anfang ohne Schule gut oder „cool“ fanden, war zunehmend langweilig. Eindeutig besser ging es den Kindern, als sie wieder zur Schule gehen konnten. Nichts desto trotz macht vielen Kindern die Zukunft Sorgen, zum Beispiel dass Großeltern an Corona erkranken und sterben könnten. Sie wünschen sich, dass Corona verschwindet und dass alles „wieder normal wird“ - kein Homeschooling, keine Masken, und dass gemeinsame Spiele möglich sind und sie sich mit ihren Freunden treffen können. Viele wünschen sich auch, dass es bald einen Impfstoff und Medikamente gegen diese Krankheiten geben wird und dass „jedes Land Hilfe hat“. Und dann gab es da noch - ganz unabhängig von Corona - die Wünsche nach mehr Geld, besseren Noten in der Schule, keine Hausaufgaben, oder gar keine Schule, „schneller Ferien“, „ein Handy“, „mehr Spaß“ und „dass ich ein Profi-Fußballer werde“.
Neben diesen von Schulkindern bearbeiteten Fragebögen wurden auch Kita-Kinder befragt, - auch hier ein ähnliches Bild: Vielen war zu Hause „voll langweilig“ oder hatten Angst krank zu werden; davon abgesehen, störten sie sich an den Masken, am Händewaschen und Abstand halten; einige fanden es aber auch gut zu Hause zu sein, weil sie viel mit der Familie unternommen haben, - was jedoch auf die Dauer kaum möglich sein wird. Alle Kinder aber wussten in etwa, was es mit Corona auf sich hat, und haben entsprechende Bilder gemalt.
„Auch wenn diese Umfragen vielleicht nicht repräsentativ sind, sondern nur ein Stimmungsbild darstellen, zeigen sie doch, dass es den Kindern mit Corona und der Schließung von Schulen und Kitas nicht gut geht, dass viele Kinder - wie die Erwachsenen auch - besorgt sind und Ängste haben, und dass wir sie ernst nehmen müssen. Daher ist zu hoffen, dass es nicht wieder zu Schließungen kommen wird. Es geht nicht nur um Leistungen in der Schule, sondern auch um das soziale Miteinander und die psychische wie physische Gesundheit unserer Kinder“, so Mechtild Piechulla, 1. Vorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes Kreisverband Ostholstein, abschließend. (red)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen