Kai Pioch

"Wir brauchen dringend weitere Mitglieder" - Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Kellenhusen

Kellenhusen. Zur 106. Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kellenhusen begrüßte Gemeindewehrführer Hans-Werner Landschoof zahlreiche Mitglieder im Gemeindehaus. „Im abgelaufenen Jahr konnten wir personell leider nicht zulegen“, leitete der Gemeindewehrführer seinen Jahresbericht ein. So habe die Wehr 60 Mitglieder: 37 in der Einsatzabteilung, 12 Kinder und Jugendliche in der Jugendabteilung sowie 11 Kameraden in der Ehrenabteilung. „Macht Werbung für eines der schönsten Hobbies auf der Welt. Wir brauchen dringend weitere Mitglieder“, forderte Hans-Werner Landschoof die Kameraden auf.
 
Die drei Fahrzeuge der Wehr seien aufgrund der hervorragenden Pflege in gutem Zustand. Neu beschafft wurden 39 Spinde, acht Atemschutzgeräte und fünf gebrauchte Handfunkgeräte. Rund 80 Mal sei der Schulungsraum für Weiterbildungen und die Kameradschaftspflege genutzt worden. „Wir haben insgesamt 43 Lehrgänge abgehalten. Das ist eine ganze Menge für so eine kleine Wehr. Das Jahr 2015 stand voll im Zeichen von Übungen und Schulungen“, erklärte der Gemeindewehrführer. Zu 36 Einsätzen sei die Wehr im vergangenen Jahr ausgerückt, darunter neun Brände. Die Dienstbeteiligung sei mit 46 Prozent nur um ein Prozent höher als im Vorjahr gewesen: „Da ist noch Luft nach oben“, monierte Hans-Werner Landschoof.
 
Doch im Januar 2015 hätten die Kameraden bei sechs Einsätzen - unter anderem bei einem Großfeuer in Dahme - bewiesen, dass sie fit sind und gut zusammenarbeiten. Auch sei es ein gutes Gefühl gewesen, mit entsprechendem Equipment wie einer Wärmebildkamera ausgestattet zu sein, die sich bei dem Großfeuer bereits bewährt habe. „Eine traurige Seite des letzten Jahres war, als wir unser eigenes Fahrzeug versenkt haben“, erinnerte der Gemeindewehrführer an den Unfall im August, bei dem ein Feuerwehrfahrzeug in einen Graben gerutscht war. Zwar seien keine Personen zu Schaden gekommen, die anschließende lange Ausfallzeit des Fahrzeugs von dreieinhalb Monaten habe die Wehr jedoch belastet. Hans-Werner Landschoof bedankte sich bei den Kameraden für die gute Zusammenarbeit, insbesondere bei seinem Stellvertreter Bernd Bader.
 
Bürgermeister Carsten Nebel dankte in seinen Grußworten den ehrenamtlichen Helfern für den unermüdlichen Einsatz und die aufgebrachte Zeit: „Was ihr für den Ort leistet ist sehr, sehr wichtig.“ Viele Veranstaltungen im Ort seien ohne die Kameraden nicht möglich, betonte Tourismusleiterin Eva Krüger: „Sie sind für uns unentbehrlich. Es gibt keine große Veranstaltung, die wir ohne sie machen können.“ Zudem versprach sie, Gespräche mit der DLRG aufzunehmen, um zu klären, ob die Feuerwehr das Rettungsboot der DLRG außerhalb der Hauptsaison nutzen kann, um dann notfalls in der Wasserrettung einspringen zu können.
 
Anschließend galt es, eine neue Kassenführung zu wählen, da die erst im letzten Jahr gewählte Manuela Westphal aus persönlichen Gründen ihr Amt niederlegte. Die Kameraden wählten Florian Schmidt zu ihrem Nachfolger.
 
Ernennungen: Steffen Rothbart und Cemil Aglamatz zum Feuerwehrmann.
Ehrungen: Ivan „Hans“ Crcic trat nach 32 Jahren in die Ehrenabteilung ein. Gewürdigt wurde Walter Müller, der seit 50 Jahren den Holzvogel für das Vogelschießen baut. Jan Landschoof erhielt für die Teilnahme an 26 Einsätzen mit insgesamt 66 Stunden eine knackige Mettwurst.
Beförderungen: Carina Kirsch zur Oberfeuerwehrfrau, Dennis Pries und Steffen Rothbart zum Oberfeuerwehrmann, Kai Evers zum Hauptfeuerwehrmann zwei Sterne, Kai-Peter Liedtke und Sven Ketturkat zum Hauptfeuerwehrmann drei Sterne sowie Patrick Hanßen zum Oberlöschmeister. (kp)


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