

Pelzerhaken. Am vergangenen Donnerstag fanden sich
zahlreiche Mitglieder des Neustädter Gewerbevereins im Restaurant des Hotel EOS
zur 190. Jahreshauptversammlung ein. 1. Vorsitzender Jürgen Mohr informierte
einleitend über den aktuellen Mitgliederstand: Die Mitgliederzahl bleibt mit 111
Mitgliedern konstant, sechs Austritten stehen fünf Neueintritte gegenüber.
In seinen Grußworten dankte Bürgervorsteher Sönke Sela dem Gewerbeverein für
das stetige Engagement das ganze Jahr über. Neustadt sei „in erheblichem Maße
darauf angewiesen, dass attraktive Geschäfte und aktive Gewerbetreibende es
lohnenswert erscheinen lassen, auch von außerhalb nach Neustadt zu kommen.“ Der
Bürgervorsteher freute sich, dass das Fernsehen letztes Jahr auf Neustadt
aufmerksam geworden sei, und dass Gewerbetreibende beispielsweise in der
NDR-Sendung „Landpartie“ tolle Werbung für die Stadt gemacht hätten. Enttäuscht
zeigte er sich über Austritte gerade von größeren Betrieben aus dem
Gewerbeverein: „Je mehr Mitglieder da sind, desto größer ist das Gewicht, mit
dem der Verein seine Angelegenheiten vertritt, und desto größer ist sein
Ansehen“, betonte der Bürgervorsteher.
„Neustadt ist eine tolle Stadt, sie ist vielschichtig und vielseitig“,
eröffnete Jürgen Mohr seinen Jahresbericht. Auch im letzten Jahr sei der
Gewerbeverein bemüht gewesen, mit vielen attraktiven Veranstaltungen wie dem
Ostermarkt, dem Bauernmarkt oder dem verkaufsoffenen Feiertag am 3. Oktober die
Stadt zu beleben. Die Gogenkrog-Messe habe wieder viel Einsatz vom Gewerbeverein
gefordert und sei erneut erfolgreich gewesen, da sie sich stetig
weiterentwickelt und viele Menschen nach Neustadt gezogen habe. Ein Kraftakt für
den Verein sei auch der Meerchenwald gewesen, da es erneut galt, den
zweitgrößten Marktplatz in Schleswig-Holstein vier Wochen lang zu beleben. Als
persönliches „Schmankerl“ bezeichnete Jürgen Mohr den Riesenadventskalender vor
dem Kremper Tor, eine von vielen Aktionen, die Neustadt so liebenswert mache.
Das absolute Highlight sei jedoch das Hafenfeuer gewesen: „Dass solche
Menschenmassen den Hafen säumten, hat alle unsere Erwartungen übertroffen.“
Der 1. Vorsitzende betonte, dass der ehrenamtliche Einsatz die Stärken einer
Kleinstadt ausmache: „Wir alle sind immer wieder auf diese ‚Aktivisten‘
angewiesen, aber wir brauchen auch eine Basis, die diese Aktivisten
unterstützt.“ So seien 111 Mitglieder zwar eine stattliche Zahl, doch es könnten
noch viel mehr sein. Gerade mit einem starken Netzwerk könne man zunächst
unmöglich erscheinende Aktionen wie das Hafenfeuer dennoch realisieren. „Dieses
Netzwerk heißt es für unsere liebenswerte Kleinstadt zu pflegen und auszubauen“,
erklärte Jürgen Mohr.
Kassenwart Timo Schöning lobte in seinem Kassenbericht die Arbeitskreise des
Vereins, da alle Veranstaltungen wie das Hafenfeuer, die Gogenkrog-Messe und der
Meerchenwald im Budget geblieben seien und sogar einen geringen Überschuss
erwirtschaftet hätten, den man in die neue Weihnachtsbeleuchtung investiert
habe.
Robert Seidel vom WLAN-Hotspot-Provider „free key“, Sven Muchow vom reporter
sowie Stadtwerke-Leiterin Vera Litzka gaben zudem einen ersten Überblick über
das öffentliche, kostenlose WLAN-Netzwerk, das noch vor Ostern in
Schlüsselbereichen der Stadt eingerichtet werden soll. Hauptträger für den
kostenlosen Internetzugang, den alle Einheimischen und Gäste nutzen können, sind
die Stadtwerke, zusätzlich wird der Service werbefinanziert. Über eine
Smartphone-App können Gewerbetreibende ihre Kunden über Sonderangebote
informieren, über das sogenannte QR-Code-Shopping können Nutzer mit der App rund
um die Uhr Artikel bestellen und bezahlen.
Auch bei der bereits seit 15 Jahren etablierten NeustadtCard, mit der Kunden
in rund 30 Neustädter Betrieben Punkte sammeln und diese zum Bezahlen einsetzen
können, gibt es Neuerungen, wie Uwe Muchow berichtete. So wird nach dem Wechsel
zu einem neuen Provider am Ostersamstag die neue NeustadtCard 3.0 vorgestellt
und ausgehändigt, mit der Karteninhaber dann beispielsweise ihren Punktestand
online einsehen können.
Wahlen: 2. Vorsitzender Klaus Koch-Süzen wurde einstimmig
wiedergewählt. Für den scheidenden Schriftwart Andreas Schuldt fand sich unter
den Anwesenden kein Nachfolger. Zu Beisitzern wählte die Versammlung einstimmig
Peter Fallgatter und (in Abwesenheit) Jörg Hornburg. (kp)