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Kristina Kolbe

Achtung vor neuer Betrugsmasche in Neustadt

So in Neustadt passiert: Ein Mann gibt vor einen Ring zwischen dem Kopfsteinpflaster gefunden zu haben. Dann möchte er Finderlohn.

So in Neustadt passiert: Ein Mann gibt vor einen Ring zwischen dem Kopfsteinpflaster gefunden zu haben. Dann möchte er Finderlohn.

Bild: Kristina Kolbe

Neustadt in Holstein. „Ich habe eigentlich gedacht, ich wäre klug genug, nicht auf irgendwelche Betrugsmaschen hereinzufallen“, schreibt Hans-Ulrich Brandt in der Einleitung zu einem Facebook-Post in der Gruppe „Neustadt in Holstein und nähere Umgebung“ am Dienstag, dem 16. April.

Im Gespräch mit dem reporter schildert er, was ihm passiert ist: Auf dem Weg zu seinem parkendem Auto kam ihm ein Mann entgegen. Circa fünf Meter vor ihm bückte dieser sich, um etwas aufzuheben, was im Kopfsteinpflaster für Hans-Ulrich Brandt schwer zu erkennen war. In der Hand hatte der Mann schließlich einen goldenen Ring mit der Prägung 585, vermutlich ein Ehering. Die 585er Legierung befindet sich im mittleren Preissegment und wird häufig zur Schmuckherstellung verwendet. Hans-Ulrich Brandt schätzte den Wert auf circa 700 Euro.

Der Mann erklärte, er habe jetzt keine Zeit den Ring abzugeben, ob Brandt das für ihn erledigen könne? Brandt nahm den Ring an sich und wollte schon weitergehen, als der Mann auf einen Anteil des Finderlohns bestand. „Zum Glück hatte ich nur 10 Euro in der Tasche, die ich ihm dann gegeben habe“, schreibt Brandt auf Facebook. Es hätten bei 15 Prozent Finderlohn auch über 50 Euro sein können. Der Mann steckte das Geld ein und zog seines Weges.

Später bemerkte Hans-Ulrich Brandt, dass der Ring sich doch zu leicht anfühlte und zeigte das Schmückstück den Experten einer Goldankauf-Firma vor Ort. Diese bestätigte die Vermutung: Der Ring besteht aus Messing. „Der Goldankäufer erzählte mir dann, dass ihm in den letzten Wochen vermehrt solche Ringe angeboten wurden. Alle wären sie unecht gewesen“, schreibt Brandt weiter in seinem Facebook-Post.

Auf die Frage warum Hans-Ulrich Brandt seine Geschichte öffentlich gemacht hat, antwortete er im Gespräch mit dem reporter: „Ich denke, dass es gut ist, wenn man die Leute warnt, damit das anderen nicht auch passiert.“ Bei der Polizei sei Brandt nicht gewesen. Auf Nachfrage des reporters sind der Polizei bisher auch keine Vorfälle bekannt geworden, in denen diese Betrugsmasche angezeigt worden ist. Die Polizei rät dennoch: „Seien Sie grundsätzlich skeptisch gegenüber Fremden! Lassen Sie sich nicht auf Verhandlungen ein!“ Die Polizei rät außerdem allen Opfern eines Betrugs oder Beobachtern verdächtiger Situationen, die Polizei darüber zu informieren.

Fundsachen können in Neustadt übrigens im Bürgerbüro, Am Markt 1, abgegeben werden. Finderlohn wird allerdings nie durch die Behörde, bei der die Fundsache abgegeben wird (also Fundbüro/ Polizei) oder den Juwelier, ausgehändigt, sondern durch den Eigentümer beziehungsweise den Verlierer. Sollte kein Eigentümer ermittelt werden können, geht die Fundsache in den Besitz des Finders über. (ko)


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