Schönwalde. Als erste Grundschule im Kreis Ostholstein wird die Friedrich-Hiller-Schule in Schönwalde als „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Die offizielle Übergabe von Urkunde und Plakette wird am 4. Juli im Rahmen eines Aktionstages an der Schule erfolgen. Zu dem besonderen Ereignis wird auch die Patin, die Fußballerin Jasmin Grosnick von Holstein Kiel an den Bungsberg kommen.

Die Initiative zur Auszeichnung der Schule kam von den Schülern, nachdem es Ostern 2024 zu Einbrüchen in Schönwalde und Kasseedorf gekommen war, und auch die Schule betroffen war. Die Täter hinterließen in der Schule neben extremen Vandalismus auch rechtsradikale und rassistische Schmierereien. „Diese Ereignisse lösten bei Lehrern wie Schülern Ohnmacht, Angst und Ratlosigkeit aus“, erinnert sich Schulleiterin Doris Cwiertnia-Jürs.

Während sich der Schulverband um Verbandsvorsteher Nico Hamer Gedanken darum machte, wie man die Schule gegen weitere Einbrüche durch eine Alarmanlage schützen kann, kümmerte sich das Kollegium um die Schüler und deren Sorgen. Das Schülerparlament tagte und befasste sich mit den Geschehnissen. „Die Schülerinnen und Schüler wollten etwas dafür tun, dass sichtbar wird, dass in unserer Schulgemeinschaft alle willkommen sind, egal mit welchen Voraussetzungen oder welcher Muttersprache“, blickt Doris Cwiertnia-Jürs zurück.

Als die Schüler von dem Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ erfuhren waren sie sofort begeistert und erarbeiteten eine altersgerechte Selbstverpflichtung. Bisher hatte noch keine Grundschule in Ostholstein dies getan. In der Erklärung, die am Ende von 90 Prozent aller Schüler und Beschäftigte der Schule unterzeichnet wurde, verpflichten sich diese mit Courage auf Ungleichbehandlung und Rassismus zu reagieren.

Parallel ging es für die Schüler darum für das Projekt einen Paten oder eine Patin für ihre Schule zu finden. Nach einigen Misserfolgen, Wincent Weiss ist leider bereits Pate in dem Projekt, fand sich mit der Fußballerin Jasmin Grosnick die Richtige. Die 24jährige Spielerin von Holstein Kiel in der Regionalliga wird am 4. Juli zusammen mit der Nachhaltigkeitsmanagerin des Vereins, Annika Hartmann, nach Schönwalde kommen und zu den Schülern sprechen.

Die Plakette für den Eingang der Friedrich-Hiller-Schule und die offizielle Urkunde zur Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ wird Manja Krausche überreichen. Um das Versprechen der Selbstverpflichtung in der ganzen Schule präsent zu machen, werden am Aktionstag alle Schüler einen Handabdruck auf einer Fliese hinterlassen.

Schulleiterin Doris Cwiertnia-Jürs blickt inzwischen positiv auf die zurückliegenden 15 Monate zurück. Die Kinder hätten ihre Angst und Ohnmachtsgefühle in Tatkraft umsetzen und konnten hier Selbstwirksamkeit erfahren. „Ich bin dankbar dafür, dass wir von einem traurigen ‚Warum‘ zu einem überzeugten ‚Wofür‘ gefunden haben“, sagt sie über das Ergebnis, dass nun am 4.Juli mit dem Aktionstag greifbar wird.

Der Aktionstag beginnt um 14 Uhr mit einem gemeinsamen Lied. Dann erwarten die Besucher ein Chaosspiel und Stockbrot der Pfadfinder, zahlreiche Bastelaktionen von der „Mutbiene“ vom Hof Beckmissen bis zur „Friedenstaube“ des Waldkindergartens. Es wird aus Büchern verschiedener Kulturen vorgelesen und getanzt. Mit der „Inklusionskiste“ kann das „Anderssein“ einmal an eigenen Körper ausprobiert werden. Wer mag lässt sich schminken oder macht beim Zumba mit. Auch eine Hüpfburg gibt es. Im Café der Kulturen erwarten die Besucher Leckereien aus den unterschiedlichen Kulturen. Zum Abschluss des Aktionstages erfolgt um 16 Uhr die offizielle Übergabe von Urkunden und Plakette durch Manja Krausche im Beisein der Patin Jasmin Grosnick. (red)