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Schwalben stehen unter Schutz

Untere Naturschutzbehörde gibt Tipps zum Schwalbenschutz.

Untere Naturschutzbehörde gibt Tipps zum Schwalbenschutz.

Eutin. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Doch die quirligen Gesellen der Luft erfreuen uns jedes Jahr aufs Neue. Im Frühjahr nehmen die Schwalben den weiten Weg aus Afrika zurück zu uns in den Norden. Als sogenannte Kulturfolger suchen die Mehl- und Rauchschwalben zumeist die unmittelbare Nachbarschaft zu uns Menschen. Sie bauen ihre Nester aus feuchtem Lehm oder Ton, vermischt mit Speichel, an Gebäuden, in Ställen, Unterständen und anderen geeigneten Nischen. Ein Schwalbennest zu bauen, ist für die eleganten Flieger, die nicht gut zu Fuß sind, eine kleinteilige und vor allem aufwendige Angelegenheit, weshalb sie vorhandene Nester wiederbenutzen.

„Die Veränderung unserer Orte und Landschaft macht es den Schwalben zunehmend schwerer, Nistmöglichkeiten und geeignetes Baumaterial zu finden“, erklärt Joachim Siebrecht, Fachdienstleiter Natur und Umwelt des Kreises Ostholstein.

 

Früher galten Schwalben als Glücksbringer, da sie unzählige Insekten im schnellen Flug aus der Luft schnappen und das Risiko von Krankheitsübertragungen auf Menschen und Tiere verringern.

Aber nicht jeder Hausbesitzer ist erfreut, wenn Schwalben ihre Nester an seinem Gebäude ankleben, entweder aus optischen oder aus hygienischen Gründen. Dann werden häufig vorbeugend Vergrämungsmaßnahmen ergriffen, wie das Anbringen von Netzen, Drähten oder Flatterbänder. Teilweise werden die Nester sogar beseitigt, manchmal auch während der Brut. „Jährlich erhalten wir als Untere Naturschutzbehörde zahlreiche Anrufe, in denen uns das Zerstören von Schwalbennestern oder das tödliche Verfangen von Schwalben in den Netzen angezeigt wird“, berichtet Elke Bögelsack, Fachgebietsleiterin Natur und Boden. Was früher selbstverständlich war: Mit den Schwalben Wand an Wand zu leben, sei heute häufig nicht erwünscht, es wird „vertrieben“ und „abgewehrt“. So schwinden mit den Nistmöglichkeiten auch die spannend zu beobachtenden Luftakrobaten mehr und mehr. Unsere Städte und Dörfer verarmen an ihren typischen Tierarten.

 

Untere Naturschutzbehörde gibt Tipps zum Schwalbenschutz

In vielen Fällen lassen sich die Beeinträchtigungen, insbesondere durch die Verkotung mit einfachen Maßnahmen verhindern oder mildern, wie zum Beispiel durch kleine Brettchen, die unter die Nester an die Wand angebracht werden.

Die untere Naturschutzbehörde gibt auf Anfrage gerne Tipps zu wirksamen Maßnahmen, damit nicht gegen das Gesetz verstoßen wird. „Mehl- und Rauchschwalben sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt“, gibt Bögelsack zu bedenken.

Ansprechpartnerinnen bei der unteren Naturschutzbehörde in Ostholstein sind südlichen Teil des Kreises Jorinde Klammer (j.klammer@kreis-oh.de) und für den nördlichen Alexandra Prinz (a.prinz@kreis-oh.de). (red)


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