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Marlies Henke

Mikrohäuser: Stadt schafft Wohnraum für Geflüchtete

Pelzerhaken. Mit dem Ziel, bei der Unterbringung von Geflüchteten im Neustädter Stadtgebiet langfristig auf Großunterkünfte zu verzichten, hatte die Stadt Neustadt im April sogenannte Mikrohäuser in Auftrag gegeben (der reporter berichtete). Am vergangenen Dienstag wurden die ersten fünf Kleinhäuser auf dem vorgesehenen Standort in Pelzerhaken aufgebaut.

 

Am Montagabend kam der Schwertransport aus Leipzig angerollt. Dienstagmorgen begann der Aufbau der Mikrohäuser auf dem stadteigenen Grundstück an der Wiesenstraße, Ecke „Zum Leuchtturm“.

„Wir sind im Zeitplan“, zeigte sich Bürgermeister Mirko Spieckermann zufrieden. Er machte sich am Dienstag gemeinsam mit Markus Lampka vom Bauamt und Andreas Schneider vom Ordnungsamt ein Bild vor Ort.

 

Die Häuser in Massivholzbauweise bieten auf einer Wohnnutzfläche von circa 25 Quadratmetern Platz für bis zu drei Personen. Ausgestattet sind sie mit einem Wohnbereich samt Küchenzeile, zwei Schlafbereichen auf einer weiteren Ebene und einem Duschbad mit WC. Mit Infrarotpaneel und Fußbodenheizung können die Häuser ganzjährig bewohnt werden. In den nächsten Wochen werden noch die Versorgungs- und Entsorgungsleitungen gelegt sowie eine Zuwegung hergestellt, wie Markus Lampka erklärte. Bis spätestens Ende August sollen die Häuser bezugsfertig sein. Im September folgt dann der Aufbau von fünf weiteren Häusern.

 

Hintergrund für die Anschaffung der Mikrohäuser ist, dass Geflüchtete im Neustädter Stadtgebiet dezentral untergebracht werden sollen. „Das war auch schon 2015 unser Konzept, denn Sammelunterkünfte können nur eine Übergangslösung sein“, erklärte Spieckermann. Als größere Unterkunft werde derzeit noch das Umwelthaus genutzt. Diese Situation wolle man jedoch nach und nach auflösen. „Wahrscheinlich werden einige der dort lebenden Flüchtlinge in die Mikrohäuser einziehen können“, so der Verwaltungschef.

 

Darüber hinaus hat die Stadt Wohnungen und Häuser angemietet. Das Kontingent sei allerdings erschöpft, wie Andreas Schneider vom Ordnungsamt berichtete. Insgesamt leben derzeit circa 370 Geflüchtete aus Kriegs- und Krisengebieten in Neustadt, 65 davon kommen aus der Ukraine. (he)

 


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