Marco Gruemmer

Bürger einig: Riepsdorf hat Lebensqualität

An der Zukunft ihrer Gemeinde zeigten sich die Riepsdorfer Bürger sehr interessiert.

An der Zukunft ihrer Gemeinde zeigten sich die Riepsdorfer Bürger sehr interessiert.

Riepsdorf. Es stand als eine Art Botschaft in großen Buchstaben auf der Leinwand und verdeutlichte den Schwerpunkt des Abends. In einer Bürgerversammlung im „Mittelpunkt der Welt“ in Riepsdorf ging es vornehmlich um die Frage: „Wie wollen wir zukünftig in der Gemeinde Riepsdorf leben?“
 
Zur Beantwortung dieser Frage wurde bereits im Vorfeld auf Initiative der Bürgerinitiative „Wir in Riepsdorf“ (WiR) und mit der Unterstützung der Gemeinde und aller politischen Parteien ein Fragebogen an alle Haushalte versand. Und die Anzahl der Rückläufer war überraschend groß. Von 852 verschickten Fragebögen kamen 375 zurück - immerhin 44 Prozent. „Dorfentwicklung ist hier ein spannendes Thema“, schloss Georg Altrogge von der Bürgerinitiative aus der positiven Resonanz. Umso wichtiger, da Riepsdorf eine für den ländlichen Bereich typische Entwicklung hinter sich hat. Während es vor 50 Jahren für die damals noch 1.500 Einwohner Schulen, Lebensmittelgeschäfte, Gaststätten, eine Sparkasse und einen Arzt gab, ist heute für die 950 Menschen nichts dergleichen geblieben.
 
Dennoch hat die Befragung ergeben, dass ein Großteil der Riepsdorfer Bürger ausgesprochen gerne in dem verträumten Ort lebt und dass Riepsdorf auch für Lebensqualität steht. Insgesamt war die Befragung in vier unterschiedliche Themenbereiche unterteilt, in denen in es um Mobilität/Infrastruktur, Kommunikation, bürgerschaftliches Engagement und Lebensqualität in Gegenwart und Zukunft ging.
 
Als dringend notwendig erachtet ein Großteil der Riepsdorfer Bürger eine sichere Rad- und Fußwegverbindung zwischen Rüting und Grube. Auch bei der Benutzbarkeit der Fußwege für Rollstuhlfahrer oder für Menschen mit Kinderwagen wünschen sich fast 300 Einwohner eine wesentliche Verbesserung. Auch die Verkehrsanbindung mit dem Bus ist bislang mangelhaft. „Außerhalb der Schulzeit fährt, genau wie sonntags, gar kein Bus“, bemerkte Georg Altrogge.
 
Ein schneller Internetzugang genießt oberste Priorität. Fast 80 Prozent der Riepsdorfer halten eine Verbindung über Glasfaserkabel für unabdingbar. 65 Prozent sehen eine eigene Internetseite der Gemeinde als sinnvoll an.
 
Was das Engagement im Ort angeht, würden sich 24 Prozent der Bürger in bestimmten Projekten engagieren. 250 Menschen würden an einer gemeinschaftlichen Bepflanzung der Grünflächen teilnehmen. Auch Freizeitangebote in den Bereichen Kultur und Bildung halten ein Großteil der Riepsdorfer für wünschenswert. Hier stehen Vortragsabende, VHS-Kurse vor Ort oder Theaterfahrten ganz oben auf der Agenda. Zudem wird ein Gemeindezentrum als notwendig gehalten, das als Generationen-Treffpunkt, für Gemeindeversammlungen oder Theater- und Musikaufführungen fungieren könnte.
 
Ein großes Plus sehen die Bürger in der Lebensqualität und der Attraktivität der Gemeinde. 90 Prozent lieben die naturnahe Lage, ebenfalls 90 Prozent die Nähe zur Ostsee und 83 Prozent sind von der Ruhe begeistert. Insgesamt 88 Prozent sind mit der Wohnqualität zufrieden. „Das zeigt uns, dass die Menschen gerne in Riepsdorf leben“, zieht Georg Altrogge sein Fazit aus Befragung.
 
Noch Luft nach oben und als verbesserungswürdig betrachtet, werden die Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren gesehen. Hierbei wurde ein klarer Auftrag an die Politik gesendet, den Ort familien- und jugendfreundlicher zu gestalten.
 
Schlussendlich waren es allerdings „nur“ 172 Personen der Befragten, also 46 Prozent, die auf jeden Fall in Riepsdorf wohnen bleiben werden. (mg)


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