Bürger einig: Riepsdorf hat Lebensqualität
Riepsdorf. Es stand als eine Art Botschaft in großen
Buchstaben auf der Leinwand und verdeutlichte den Schwerpunkt des Abends. In
einer Bürgerversammlung im „Mittelpunkt der Welt“ in Riepsdorf ging es
vornehmlich um die Frage: „Wie wollen wir zukünftig in der Gemeinde Riepsdorf
leben?“
Zur Beantwortung dieser Frage wurde bereits im Vorfeld auf Initiative der
Bürgerinitiative „Wir in Riepsdorf“ (WiR) und mit der Unterstützung der Gemeinde
und aller politischen Parteien ein Fragebogen an alle Haushalte versand. Und die
Anzahl der Rückläufer war überraschend groß. Von 852 verschickten Fragebögen
kamen 375 zurück - immerhin 44 Prozent. „Dorfentwicklung ist hier ein spannendes
Thema“, schloss Georg Altrogge von der Bürgerinitiative aus der positiven
Resonanz. Umso wichtiger, da Riepsdorf eine für den ländlichen Bereich typische
Entwicklung hinter sich hat. Während es vor 50 Jahren für die damals noch 1.500
Einwohner Schulen, Lebensmittelgeschäfte, Gaststätten, eine Sparkasse und einen
Arzt gab, ist heute für die 950 Menschen nichts dergleichen geblieben.
Dennoch hat die Befragung ergeben, dass ein Großteil der Riepsdorfer Bürger
ausgesprochen gerne in dem verträumten Ort lebt und dass Riepsdorf auch für
Lebensqualität steht. Insgesamt war die Befragung in vier unterschiedliche
Themenbereiche unterteilt, in denen in es um Mobilität/Infrastruktur,
Kommunikation, bürgerschaftliches Engagement und Lebensqualität in Gegenwart und
Zukunft ging.
Als dringend notwendig erachtet ein Großteil der Riepsdorfer Bürger eine
sichere Rad- und Fußwegverbindung zwischen Rüting und Grube. Auch bei der
Benutzbarkeit der Fußwege für Rollstuhlfahrer oder für Menschen mit Kinderwagen
wünschen sich fast 300 Einwohner eine wesentliche Verbesserung. Auch die
Verkehrsanbindung mit dem Bus ist bislang mangelhaft. „Außerhalb der Schulzeit
fährt, genau wie sonntags, gar kein Bus“, bemerkte Georg Altrogge.
Ein schneller Internetzugang genießt oberste Priorität. Fast 80 Prozent der
Riepsdorfer halten eine Verbindung über Glasfaserkabel für unabdingbar. 65
Prozent sehen eine eigene Internetseite der Gemeinde als sinnvoll an.
Was das Engagement im Ort angeht, würden sich 24 Prozent der Bürger in
bestimmten Projekten engagieren. 250 Menschen würden an einer gemeinschaftlichen
Bepflanzung der Grünflächen teilnehmen. Auch Freizeitangebote in den Bereichen
Kultur und Bildung halten ein Großteil der Riepsdorfer für wünschenswert. Hier
stehen Vortragsabende, VHS-Kurse vor Ort oder Theaterfahrten ganz oben auf der
Agenda. Zudem wird ein Gemeindezentrum als notwendig gehalten, das als
Generationen-Treffpunkt, für Gemeindeversammlungen oder Theater- und
Musikaufführungen fungieren könnte.
Ein großes Plus sehen die Bürger in der Lebensqualität und der Attraktivität
der Gemeinde. 90 Prozent lieben die naturnahe Lage, ebenfalls 90 Prozent die
Nähe zur Ostsee und 83 Prozent sind von der Ruhe begeistert. Insgesamt 88
Prozent sind mit der Wohnqualität zufrieden. „Das zeigt uns, dass die Menschen
gerne in Riepsdorf leben“, zieht Georg Altrogge sein Fazit aus Befragung.
Noch Luft nach oben und als verbesserungswürdig betrachtet, werden die
Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren gesehen. Hierbei wurde ein klarer
Auftrag an die Politik gesendet, den Ort familien- und jugendfreundlicher zu
gestalten.
Schlussendlich waren es allerdings „nur“ 172 Personen der Befragten, also 46
Prozent, die auf jeden Fall in Riepsdorf wohnen bleiben werden. (mg)
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