

Neustadt. Rund 10,5 Millionen Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren
können an dem Brustkrebs-Früherkennungs-Programm teilnehmen und sich alle zwei
Jahre untersuchen lassen. Im Raum Östliches Schleswig-Holstein haben das
inzwischen rund 214.000 Frauen getan.
Bereits zum fünften Mal wird den teilnahmeberechtigten Frauen die wohnortnahe
Untersuchung in der mobilen Röntgeneinheit – dem sogenannten Mammobil – in der
Zeit vom 28. Oktober bis voraussichtlich 1. Dezember auf dem Parkplatz
Klosterhof in Neustadt ermöglicht. An diesem Standort werden alle Frauen der
Altersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren, die im Bereich der Postleitzahlen 23730,
23743 und 23744 ansässig sind, eingeladen.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Aus Angst vor dieser
Diagnose und die manchmal unangenehme Untersuchung schrecken noch immer viele
Frauen vor einer Mammographie zurück. Dabei liegt die Heilungschance bei
frühzeitiger Erkennung bei über 90 Prozent. Deshalb erfolgte im Jahr 2002 ein
einstimmiger parteiübergreifender Bundestagsbeschluss zur Erweiterung der
Früherkennungsuntersuchung durch regelmäßige Mammographien im Rahmen eines
flächendeckenden nationalen Früherkennungsprogramms. Die gesetzlichen
Krankenkassen wurden zur Kostenübernahme verpflichtet.
Für die Anfertigung der Röntgenaufnahme werden digitale Mammographiesysteme
der neuesten Generation verwendet, welche eine Optimierung der Bildqualität und
eine Minimierung der Strahlendosis gewährleisten. Die eingeladenen Frauen werden
von speziell geschulten Mitarbeiterinnen geröntgt. Im Anschluss werden die
Röntgenaufnahmen von zwei erfahrenen, besonders qualifizierten Ärzten beurteilt.
Die Befundmitteilung an die Frauen erfolgt in circa sieben bis zehn Werktagen.
Mit Einverständnis der Frauen werden behandelnde Ärzte informiert. Bei den
meisten Frauen ist allein durch die Mamographie eine Brustkrebserkrankung bei
unauffälliger Bildgebung mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Nur bei 6
Prozent der Frauen sind Zusatzuntersuchungen erforderlich. Durch ergänzende
Röntgenaufnahmen, eine klinische Untersuchung, evtl. Ultraschall sowie manchmal
auch die Entnahme von Gewebeproben in lokaler Betäubung, ist bei den meisten
Frauen die Auflösung einer primär unklaren mammographischen Struktur als
gutartig zu erzielen. Nur bei sehr wenigen Frauen wird eine Krebserkrankung
diagnostiziert. Die Mammographie ist die einzige international wissenschaftlich
erwiesene effektive Maßnahme zur Früherkennung von Brustkrebs und seinen
Vorstufen. Erfahrungen haben gezeigt, dass durch ein konsequentes Programm
kleine Krebsherde frühzeitig erkannt werden können, wodurch die
Behandlungsmöglichkeiten und die Chancen einer Heilung verbessert werden. Bei
den meisten Krebsbefunden handelt es sich um kleine Knoten beziehungsweise
Vorstufen mit dem Therapieziel der Heilung. Aus Untersuchungen anderer Ländern
wurde festgestellt, dass durch regelmäßige Mammographien in dieser Altersgruppe
Krebsbefunde noch vor klinischen Beschwerden entdeckt werden können und dadurch
die Sterblichkeit gesenkt werden kann.
Weitere Informationen gibt es auf folgenden Webseiten:
www.mammographiescreening-luebeck.de, www.mamma-screening-sh.de,
www.mammo-programm.de, www.ein-teil-von-mir.de oder per E-Mail unter
info@koop-mammo.de. (red)