Petra Remshardt

Das Mammobil kommt nach Neustadt Brustkrebsfrüherkennung für Frauen rettet Leben

Vom 28. Oktober bis voraussichtlich 1. Dezember steht das Mammobil auf dem Parkplatz Klosterhof in Neustadt.

Vom 28. Oktober bis voraussichtlich 1. Dezember steht das Mammobil auf dem Parkplatz Klosterhof in Neustadt.

Neustadt. Rund 10,5 Millionen Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren können an dem Brustkrebs-Früherkennungs-Programm teilnehmen und sich alle zwei Jahre untersuchen lassen. Im Raum Östliches Schleswig-Holstein haben das inzwischen rund 214.000 Frauen getan.
 
Bereits zum fünften Mal wird den teilnahmeberechtigten Frauen die wohnortnahe Untersuchung in der mobilen Röntgeneinheit – dem sogenannten Mammobil – in der Zeit vom 28. Oktober bis voraussichtlich 1. Dezember auf dem Parkplatz Klosterhof in Neustadt ermöglicht. An diesem Standort werden alle Frauen der Altersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren, die im Bereich der Postleitzahlen 23730, 23743 und 23744 ansässig sind, eingeladen.
 
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Aus Angst vor dieser Diagnose und die manchmal unangenehme Untersuchung schrecken noch immer viele Frauen vor einer Mammographie zurück. Dabei liegt die Heilungschance bei frühzeitiger Erkennung bei über 90 Prozent. Deshalb erfolgte im Jahr 2002 ein einstimmiger parteiübergreifender Bundestagsbeschluss zur Erweiterung der Früherkennungsuntersuchung durch regelmäßige Mammographien im Rahmen eines flächendeckenden nationalen Früherkennungsprogramms. Die gesetzlichen Krankenkassen wurden zur Kostenübernahme verpflichtet.
 
Für die Anfertigung der Röntgenaufnahme werden digitale Mammographiesysteme der neuesten Generation verwendet, welche eine Optimierung der Bildqualität und eine Minimierung der Strahlendosis gewährleisten. Die eingeladenen Frauen werden von speziell geschulten Mitarbeiterinnen geröntgt. Im Anschluss werden die Röntgenaufnahmen von zwei erfahrenen, besonders qualifizierten Ärzten beurteilt. Die Befundmitteilung an die Frauen erfolgt in circa sieben bis zehn Werktagen. Mit Einverständnis der Frauen werden behandelnde Ärzte informiert. Bei den meisten Frauen ist allein durch die Mamographie eine Brustkrebserkrankung bei unauffälliger Bildgebung mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Nur bei 6 Prozent der Frauen sind Zusatzuntersuchungen erforderlich. Durch ergänzende Röntgenaufnahmen, eine klinische Untersuchung, evtl. Ultraschall sowie manchmal auch die Entnahme von Gewebeproben in lokaler Betäubung, ist bei den meisten Frauen die Auflösung einer primär unklaren mammographischen Struktur als gutartig zu erzielen. Nur bei sehr wenigen Frauen wird eine Krebserkrankung diagnostiziert. Die Mammographie ist die einzige international wissenschaftlich erwiesene effektive Maßnahme zur Früherkennung von Brustkrebs und seinen Vorstufen. Erfahrungen haben gezeigt, dass durch ein konsequentes Programm kleine Krebsherde frühzeitig erkannt werden können, wodurch die Behandlungsmöglichkeiten und die Chancen einer Heilung verbessert werden. Bei den meisten Krebsbefunden handelt es sich um kleine Knoten beziehungsweise Vorstufen mit dem Therapieziel der Heilung. Aus Untersuchungen anderer Ländern wurde festgestellt, dass durch regelmäßige Mammographien in dieser Altersgruppe Krebsbefunde noch vor klinischen Beschwerden entdeckt werden können und dadurch die Sterblichkeit gesenkt werden kann.
 
Weitere Informationen gibt es auf folgenden Webseiten: www.mammographiescreening-luebeck.de, www.mamma-screening-sh.de, www.mammo-programm.de, www.ein-teil-von-mir.de oder per E-Mail unter info@koop-mammo.de. (red)


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