Marlies Henke

Jahreshauptversammlung des Sportrings Neustadt: Finanzierung im Fokus

Der Vorstand: Kassenwart Frank Gosch, Beisitzer Ernst-Otto Kalz 1. Vorsitzende Anett Virsnitis, 2. Vorsitzender Jens Meyer und Schriftwart Jens Grunwald (v. lks.).

Der Vorstand: Kassenwart Frank Gosch, Beisitzer Ernst-Otto Kalz 1. Vorsitzende Anett Virsnitis, 2. Vorsitzender Jens Meyer und Schriftwart Jens Grunwald (v. lks.).

Bild: Marlies Henke

Neustadt in Holstein. Nur acht der 20 angeschlossenen Vereine waren am Dienstag letzter Woche bei der Jahreshauptversammlung des Sportrings Neustadt in die Mensa der Jacob-Lienau-Schule vertreten. Trotz der geringen Beteiligung war die Versammlung beschlussfähig und widmete sich vor allem finanziellen Themen.

Sportring-Vorsitzende Anett Virsnitis ließ in ihrem Bericht erkennen, wie belastend die Diskussionen um die städtische Förderung und der geplanten Hallennutzungsgebühr waren: „Zum Jahresende gab es viel Unruhe im Vorstand, aber wir haben es geschafft, den Sportring Neustadt zu erhalten – auch wenn es Änderungen geben wird: Die städtische Förderung wird für 2025 auf 10.000 Euro reduziert, wofür wir trotzdem unseren Dank aussprechen.“

Zum Hintergrund: Der Sportring hatte ursprünglich mit 15.000 Euro Förderung für 2025 gerechnet, doch im November 2024 wurde der Zuschuss gestrichen. Nach Vorlage eines Nachweises über die Mittelverwendung stellte der Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten im Februar 10.000 Euro bereit – zweckgebunden für den Kinder- und Jugendsport. Außerdem wurde beschlossen, ab 2026 eine Raumnutzungsgebühr für den Erwachsenensport einzuführen (der reporter berichtete).

Anett Virsnitis betonte, wie wichtig es sei, auch die Perspektiven der Vereine ohne Kinder- und Jugendabteilungen einzubeziehen, um alle Mitglieder fair zu berücksichtigen. Zur geplanten Raumnutzungsgebühr sagte sie, viele hielten sie für notwendig, andere empfänden sie als zusätzliche Belastung. Transparente Kommunikation und mögliche Unterstützungsangebote seien daher entscheidend. Abschließend bat sie die Vereine, ihre Meinung dazu einzubringen.

Helmut Hagen von der Deutschen Parkinson Vereinigung betonte, wie wichtig die Kooperation mit dem TSV Neustadt für ihre erkrankten und meist frühverrenteten Mitglieder sei – viele hätten nur begrenzte finanzielle Mittel, Sport sei für sie aber essenziell. Roland Luckow, Vorsitzender des Neustädter Leichtathletik Clubs, beklagte fehlende Hallenausstattung, unzureichende Markierungen und mangelnden Stauraum, was zusätzliche Kosten verursache und den Trainingsbetrieb erschwere. Christiane Lehmann vom Eisenbahner Sportverein verwies auf die hohe Hallennutzungsgebühr von 2.500 Euro, die ihren rund 100 Mitglieder starken Verein stark belasten werden. Jens Grunwald vom Karate Dojo Itosu schlug vor, die Hallengebühren zweckgebunden für dringend nötige Sanierungen zu verwenden.

Bürgermeister Mirko Spieckermann betonte, dass die hohen Kosten der Hallenbewirtschaftung trotz Gebühren nur einen Bruchteil der Ausgaben decken. Der Sportring funktioniere als Solidargemeinschaft. Ergänzend zur städtischen Förderung seien daher auch andere Finanzierungswege wie Spenden denkbar, um alle Vereine mitzunehmen.

In seinem Grußwort hatte der Verwaltungschef zuvor die große Bedeutung des Sports für das Gemeinschaftsleben in der Stadt hervorgehoben. Sport sei nicht nur Wettkampf, sondern vor allem Teamgeist, Engagement und Gesundheitsförderung. Trotz der angespannten Haushaltslage bleibe die Unterstützung der Sportvereine eine wichtige Priorität. Außerdem erhöhe die Stadt der Übungsleiterpauschale. „Wir als Stadt stehen voll hinter dem Sportring, voll hinter den Sportvereinen in unserer Stadt und hoffen weiterhin, gut und Hand in Hand weiterzuarbeiten.“

Birgit Kamrath-Beyer, Vorsitzende des Kreissportverbands Ostholstein, begrüßte besonders, dass die Stadt die höhere Übungsleiterpauschale mittrage und damit zeige, wie sehr sie ihre Sportvereine wertschätze. „Jeder Cent, der da investiert wird, ist gut investiertes Geld. Von daher: weiter so.“ Zugleich bedauerte sie die geringe Beteiligung an der Versammlung. Gerade für den Sportring sei es wichtig, dass möglichst viele Vereinsvorstände vor Ort seien, um Beschlüsse mitzutragen.

Abschließend stand noch der Jahresbeitrag zur Debatte: Der Vorstand schlug vor, die Mitgliedsgebühr von 15 Euro beizubehalten – diesem Vorschlag stimmte die Versammlung einstimmig zu.

Wahlen: Einstimmig wiedergewählt wurden die 1. Vorsitzende Anett Virsnitis, Schriftwart Jens Grunwald, Kassenwart Frank Gosch und Beisitzer Ernst-Otto Kalz. (he)


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