

Schönwalde. Zur Saisoneröffnung des Dorf- und Schulmuseums
Schönwalde präsentierten Schmiedemeister Wulf Stein und sein Berufskollege
Volker Gast das Schmiedehandwerk in einem Vortrag. Am Freitag, dem 26. August
von 14 bis 17 Uhr werden die Funken sprühen und der Amboss erklingen. Wulf Stein
entzündet das Schmiedefeuer, auch Esse genannt, im „Ole Sprüttenhus“ direkt
neben dem Dorfmuseum und gewährt so einen spannenden Einblick in ein
jahrtausendealtes Handwerk.
Wenn der 68-jährige Schmied das glühende Eisen aus der Esse zieht und auf dem
Amboss mit schnellen und gekonnten Schlägen in neue Formen bringt, dann geht er
auch zurück in seine Familiengeschichte. Steins Vater Otto besuchte 1928
zusammen mit dem Mönchneversdorfer Schmied Willi Gradert die Hufbeschlagschule
in Hamburg-Altona. Die Esse, Blasebalg und Amboss sowie die meisten
Ausstellungsstücke zum Schmiedehandwerk im Schönwalder Museum entstammen
Graderts Werkstatt. Im Museum hängt ein Foto, das Otto Stein und Willi Gradert
als Kursteilnehmer zeigt.
In Schönwalde bietet sich eine der seltenen Gelegenheiten, einen Schmied bei
der Arbeit mit der Glut zu erleben. Hufschmiede entnehmen die Eisen heute in der
Regel nur noch einem gasbetriebenen Ofen. Wulf Stein wird aus Rundstahl kleine
Hacken und Harken schmieden, die Kinder zum Andenken mit nach Hause nehmen
dürfen. Wer sich traut, darf vielleicht auch einmal selbst den Hammer auf das
weiche Eisen schlagen. (red)