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Marlies Henke

Ein Kunst-Event nimmt Form an

Die Organisatoren mit Hauptsponsoren der letzten Europäischen Skulpturen-Triennale. Diese erhielten von Bürgervorsteher Sönke Sela Bilder der entstandenen Kunstwerke.

Die Organisatoren mit Hauptsponsoren der letzten Europäischen Skulpturen-Triennale. Diese erhielten von Bürgervorsteher Sönke Sela Bilder der entstandenen Kunstwerke.

Neustadt. Der Stein ist ins Rollen gekommen: Zum dritten Mal ist Neustadt Ausrichtungsort der Europäischen Skulpturen-Triennale. Für dieses Bildhauersymposium im August verlegen sechs internationale Künstler zwei Wochen lang ihr Atelier an den Hafen. Ziel ist es, in der Öffentlichkeit aus Findlingen große Kunstwerke für den öffentlichen Raum zu schaffen.
 
„Das Besondere an der Skulpturen-Triennale ist, dass man als Besucher eingebunden wird und dass man Kunst beobachten, anfassen und begreifen kann“, sagte Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider im Rahmen eines Sponsoren- und Pressetermins am vergangenen Dienstag.
 
Die Skulpturen-Triennale findet vom 16. August bis zum 1. September auf der Hafenwestseite statt. Künstler aus Japan, Bulgarien, Italien, Syrien und Deutschland werden dort in dieser Zeit täglich an ihren Skulpturen arbeiten. Kunstinteressierte können den Bildhauern dabei über die Schulter schauen und mit ihnen ins Gespräch kommen. „Wie in 2012 und 2015 erwartet den Besucher eine qualitativ hochwertige Veranstaltung mit europäischem Anspruch“, betonte die Bürgermeisterin. Zugleich hob sie die hohe regionale Bedeutung hervor: „Ich glaube, dass sich Neustadt mit diesem Veranstaltungshighlight zunehmend profilieren kann als Kulturhauptstadt von Ostholstein, vielleicht sogar von Schleswig-Holstein.“
 
Welchen besonderen regionalen und internationalen Stellenwert die Kunstwerke selbst haben, machte reporter-Geschäftsführer Uwe Muchow deutlich: „Die Steine sind Findlinge aus unserer Region, die für bestimmte Orte in unserer Region bearbeitet werden.“ Dabei hätten sich schon bei den vergangenen Symposien ganz besondere Geschichten ergeben, wie beispielsweise 2015 bei dem türkischen Künstler Kemal Tufan, der sich vorab als Ort für seine Skulptur den Hafen ausgesucht hatte und sich – ohne es vorher zu wissen – für einen Findling entschied, der ursprünglich aus dem Hafenbecken stammte. In diesen von Seepocken übersäten Stein hat er in Blindenschrift ein Gedicht eingearbeitet, das beim Aufstand gegen die türkische Regierung auf dem Taksim-Platz in Istanbul gesungen wurde. „Das passt zu unserem europäischen Gedanken, den wir hier seit über 60 Jahren leben“, betonte Uwe Muchow, der neben dem Künstler Dr. Jo Kley, Stadtbaurätin Antje Weise, Stadtmarketingkoordinatorin Andrea Elisabeth Brunhöber, Carola und Werner Seubert, Katharina Clarus, Sigrid Hagen, Barbara Helbach und Wasyl Gläser das Organisationsteam der Skulpturen-Triennale 2018 bildet. Besonders wichtig ist den Veranstaltern, dass auch Familien, Kinder- und Jugendgruppen, Schulklassen oder Senioren und Touristen mit den Künstlern ins Gespräch kommen und zu fachsimpelnden Kunstinteressierten werden.
 
Schirmherr der 3. Europäische Skulpturen-Triennale ist wieder der ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm. Als Kurator und Ansprechpartner vor Ort steht erneut der renommierte Steinbildhauer Dr. Jo Kley zur Verfügung. Dieser lobte die außerordentliche Gastfreundschaft in der Europastadt, denn untergebracht sind die international anerkannten Bildhauer wieder bei Neustädter Familien. Kley stellte zudem die Künstler vor, deren Skulpturen später in das Eigentum eines Hauptsponsors und dann als Dauerleihgabe an die Stadt Neustadt übergehen werden, um schließlich in Neustadt, Pelzerhaken oder Rettin aufgestellt zu werden. Die Bildhauer sollen „Botschafter für Neustadt“ werden, so Kley. Die Künstler Lilyia Pobornikova (Bulgarien), Franscesca Bernadini (Italien), Asano Hiroyuki (Japan), Tareq Alghamian (Syrien/Deutschland) sowie Christoph Traub (Deutschland) haben ihr Kommen bereits zugesagt.
 
Ein besonderes Dankeschön ging noch an die Hauptsponsoren der Skulpturen-Triennale 2015. Denn neben dem Kunstwerk, das als Dauerleihgabe an die Stadt übergeht und einer Kleinskulptur von Jo Kley erhalten sie ein Bild ihres Kunstwerks mit dem Künstler. Diese wurden am Dienstag von Bürgervorsteher Sönke Sela überreicht. (he)


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