„Ein Steiner und sonst keiner!“

Benedikt Steiner ist neuer Schützenkönig der Neustädter Schützengilde

Die glückliche neue Majestät Benedikt Steiner (Mi.) direkt nach dem Treffer.

Neustadt. „Ein Steiner und sonst keiner“, so rief es Schützenbruder Dieter Langebeck kurz vor dem alles entscheidenden Schuss am Samstagabend beim Vogelschießen der Neustädter Schützengilde aus und er sollte Recht behalten. Um 20 Uhr traf Benedikt Steiner mit dem 380. Schuss den noch sehr intakten Holzvogel, der wackelte und fiel. Unter dem tosenden Applaus der zahlreichen Gäste und Gildemitglieder wurde der 46-Jährige zum neuen Schützenkönig.

Benedikt Steiner, Inhaber von „Nennis Garten- und Dienstleistungsservice“, und seine Frau Annika nahmen sichtlich gerührt die Glückwünsche entgegen und konnten ihr Glück kaum fassen. Auch die sieben anderen Königsschützen zeigten sich als faire Verlierer und bejubelten ihren glücklichen, neuen König.

Festumzug und Gildefrühstück

Der Tag begann für die Gildebrüder und -schwestern traditionell bereits in den frühen Morgenstunden mit einem Umzug durch die Stadt. Wie in jedem Jahr ging es mit zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Vereinsleben über den Netztrockenplatz der Fischer bis zum Gogenkrog, wo man schließlich zum Frühstück einkehrte.

Dabei ergab sich hier ein besonders schönes Bild, denn erstmalig waren auch die Damen der Neustädter Schützengilde in eigener Uniform vertreten und durften mit ihrer eigenen Fahne mitlaufen: „Wir sind als „Damenschießclub“ eine Untergruppe in der Neustädter Schützengilde und sehr stolz, dass wir nun durch die Uniformen und die Fahne als solche auch deutlich sichtbar werden“, sagte 1. Vorsitzende Ulrike Niedrich im Gespräch mit dem reporter.

Möglich gemacht hatten das folgende Sponsoren, bei denen sich die Damen noch einmal ganz besonders bedanken wollten: Straßen und Tiefbau Markus Harnack, Bio Hilbert, Restaurant Eleon, Optiker vor dem Kremper Tor, Fahrschule Fuchs, Elektromaschinenbau Burkhard Niedrich, Physiotherapie Claudia Barop, Frank Hagelstein – Dienstleistung Garten und Landschaftsbau, Neustädter Ostseehalle GmbH, Knop GmbH, Oswald Grabmale, Hotel Holländersruh, Nennis Gartenservice, Detlef Scheel und Jörg Guttau. Zwar dürfen die Frauen der Neustädter Schützengilde noch immer nicht auf den Vogel und die Königswürde mitschießen, aber das kann sich ja vielleicht auch irgendwann noch ändern. „Wir haben jedenfalls in diesem Jahr dafür den Grundstein gelegt“, sagten die Damen mit einem Augenzwinkern.

Vaterländische Rede

Ein Höhepunkt des Gildefrühstücks war wie immer die Vaterländische Rede, die in diesem Jahr Dieter Langebeck hielt. Er mahnte angesichts des Kriegsendes des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren in einer emotionalen Ansprache, „unsere deutsche Vergangenheit nie zu vergessen. Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus liegt in unserer Verantwortung“, betonte er. Gerade in Zeiten, in denen Hass, Hetze und Gewalt in unserer Gesellschaft immer mehr zunähmen, sei es wichtiger denn je, dass man diesen Strömungen echte Werte wie Zusammenhalt, gegenseitigen Respekt und Gemeinschaft entgegenstelle.

Die gesamte Vaterländische Rede von Dieter Langebeck kann online nachgelesen werden unter www.der-reporter.de.

Nach dem Frühstück, resümierte der amtierende König Birger Beecker über sein zurückliegendes Königsjahr und die zahlreichen Gäste, darunter MdB und Schützenbruder Sebastian Schmidt (CDU) und Bürgermeister Mirko Spieckermann sowie viele weitere Gäste von befreundeten Gilden, der Kirche und weiteren Vereinen, sprachen ihre Grußworte und wünschten den Schützenbrüdern ein gutes Auge, eine ruhige Hand und das notwendige Quentchen Glück. (gm)

Bevor das offizielle Gildefrühstück abgehalten wurde, erfolgten noch die Ehrungen unter der Vogelstange:

• 25 Jahre: Christian Borchert und Kai Schmidt

• 40 Jahre: Andreas Hansen und Dieter Langebeck

• 50 Jahre: Hubert Frahm

• 60 Jahre: Heinrich Evers, Harry Döring und Albert Haase

• Gildeorden für verdiente Mitglieder (aus den Reihen der „normalen“ Gildebrüder): Dieter Langebeck

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