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Petra Remshardt

Einladung zum Gedenken am Volkstrauertag

Lensahn. „Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt.“ So schreibt Friedrich Rosenthal, geb. 1913, jüdischer Journalist und Religionswissenschaftler. Nachdem er mehrfach von den Nazis verhaftet wurde, floh er nach Israel und wurde dort unter dem Namen Shalom ben Chorin bekannt. Seinen Text hat Fritz Baltruveit 1981 vertont, im evangelischen Gesangbuch ist er unter der Nummer 606 zu finden. Das Bild des blühenden Mandelbaumes, einer der ersten, der blüht. Plötzliche Hoffnungszeichen aus trocken aussehenden Ästen. Es war Zweiter Weltkrieg. Es war eine furchtbare Zeit und Schalom Ben-Chorin sah nach draußen und sah, wie die Mandelblüten auf einmal aufgingen. Das erinnerte ihn daran, dass es auch in schrecklichen Zeiten Vorboten des Frühlings gibt. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Hoffnung am Horizont ist, dass das Schlimme auch vorbeigeht und dass es besser wird. Dass nicht Unterschiede und Kriege siegen, sondern Liebe und Leben. Und dass sie immer da sind, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Der Kirchengemeinderat Lensahn hat beschlossen, das Ehrenmal vor der Kirche mit diesem Symbol der Hoffnung zu versehen. Am 16. November werden sie mit Konfirmanden gepflanzt, als Zeichen der Hoffnung und des Lebens gegen den tausendfachen gewaltsamen Tod auch in unseren Tagen.
Ablauf des Volkstrauertages, Sonntag, 17. November
9 Uhr: Beschendorf, Ole School, Andacht, anschließend Totengedenken und Kranzniederlegung am Ehrenmal.
10.15 Uhr: Katharinenkirche Lensahn, Gottesdienst zum Volkstrauertag, anschließend Worte der Patenkompanie, Weg zum Friedhof, Schweigeminute am Grab der polnischen und sowjetischen Kinder und Totengedenken an den Kriegsgräbern. (red)


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