

Sierhagen. Am Sonntag, dem 25 September werden die 40 besten
Landwirte in Ostholstein mit ihren bis zu 50.000 Euro teuren
Spezialanfertigungen auf dem Gut Sierhagen zum Bundesentscheid im
Leistungspflügen erwartet.
Der Pflug ist auch heute noch das Hauptgerät für die Bearbeitung von
Ackeroberflächen. Dabei ist es die Aufgabe des Pfluges, den Boden zu wenden,
lockern, mischen, durchlüften und krümeln. Darüber hinaus sollen organische und
mineralische Dünger sowie Ernterückstände in den Boden eingebracht werden. Im
Wissen um die große Bedeutung des Pflügens führt der Deutsche Pflügerrat seit
1967 das Leistungspflügen durch. „Das Ziel des Vereines ist es, die Qualität der
Bodenbearbeitung im Ackerbau zu steigern. Bis heute bildet das Pflügen mit
die Grundlage für einen gesunden Boden und ein gutes Wachstum der Nutzpflanzen.
Es geht um eine ergänzende Ausbildung. Der Wettbewerb fördert zudem das
Verständnis für die Technik und das handlungsorientierte Arbeiten. Der Deutsche
Pflügerrat folgt mit seinen Aktivitäten der Idee, Tradition und Innovation
miteinander zu verbinden“, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende des
Vereins Bernd Schulze-Entrup. Früher sei das Pflügen ein Pflichtfach in der
Ausbildung zum Landwirt gewesen. Nach dem Wegfall sei der Wettbewerb ein
wichtiger Bestandteil bei der Wissensvermittlung geworden: Es gehe um eine
fachgerechte Bodenpflege mit dem Ziel der nachhaltigen Bodenfruchtbarkeit.
Auf einem zu Gut Sierhagen gehörenden Feld, das sich von Neustadt aus kommend
auf der rechten Seite befindet, wird der Bundesentscheid veranstaltet, bei dem
die meist jungen Kandidaten (nicht älter als 35 Jahre) in 20 Minuten eine 100
Meter lange Spaltfurche pflügen müssen. Im Anschluss haben sie für ein etwa 18
mal 100 Meter großes Beet drei Stunden Zeit. „Eigentlich sollte der Wettbewerb
dieses Jahr im Saarland stattfinden. Es fehlte jedoch die Zusage was uns dazu
veranlasste eine neue Fläche zu suchen. Ein früherer Kontakt mit Carl-Christian
Graf von Scheel-Plessen sorgte dafür, die Veranstaltung nach Ostholstein
zu holen“, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende. Für den Wettbewerb
werden 10 Hektar und für die Trainingseinheiten etwa 20 Hektar zur Verfügung
gestellt. Der beste Pflüger Deutschlands in Ostholstein fährt zur
Weltmeisterschaft, die 2018 im eigenen Land stattfindet. Oliver Hansen aus
Kasseedorf vertritt Ostholsteiner beim Bundesentscheid. Für die
Veranstaltung stellt das Bundeslandwirtschaftsministerium die finanziellen
Mittel in Höhe von 75.000 Euro zur Verfügung.
Die Entwicklungsgesellschaft Ostholstein (EGOH) und das Amt übernehmen nun
die Verwaltungsarbeit. (inu)