Ireen Nussbaum

Erst pflügen, dann (Erfolg) ernten - Bundesentscheid im Leistungspflügen im September 2016

Bilder

Sierhagen. Am Sonntag, dem 25 September werden die 40 besten Landwirte in Ostholstein mit ihren bis zu 50.000 Euro teuren Spezialanfertigungen auf dem Gut Sierhagen zum Bundesentscheid im Leistungspflügen erwartet.
 
Der Pflug ist auch heute noch das Hauptgerät für die Bearbeitung von Ackeroberflächen. Dabei ist es die Aufgabe des Pfluges, den Boden zu wenden, lockern, mischen, durchlüften und krümeln. Darüber hinaus sollen organische und mineralische Dünger sowie Ernterückstände in den Boden eingebracht werden. Im Wissen um die große Bedeutung des Pflügens führt der Deutsche Pflügerrat seit 1967 das Leistungspflügen durch. „Das Ziel des Vereines ist es, die Qualität der Bodenbearbeitung im Ackerbau zu steigern. Bis heute bildet das Pflügen mit die Grundlage für einen gesunden Boden und ein gutes Wachstum der Nutzpflanzen. Es geht um eine ergänzende Ausbildung. Der Wettbewerb fördert zudem das Verständnis für die Technik und das handlungsorientierte Arbeiten. Der Deutsche Pflügerrat folgt mit seinen Aktivitäten der Idee, Tradition und Innovation miteinander zu verbinden“, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Bernd Schulze-Entrup. Früher sei das Pflügen ein Pflichtfach in der Ausbildung zum Landwirt gewesen. Nach dem Wegfall sei der Wettbewerb ein wichtiger Bestandteil bei der Wissensvermittlung geworden: Es gehe um eine fachgerechte Bodenpflege mit dem Ziel der nachhaltigen Bodenfruchtbarkeit.
 
Auf einem zu Gut Sierhagen gehörenden Feld, das sich von Neustadt aus kommend auf der rechten Seite befindet, wird der Bundesentscheid veranstaltet, bei dem die meist jungen Kandidaten (nicht älter als 35 Jahre) in 20 Minuten eine 100 Meter lange Spaltfurche pflügen müssen. Im Anschluss haben sie für ein etwa 18 mal 100 Meter großes Beet drei Stunden Zeit. „Eigentlich sollte der Wettbewerb dieses Jahr im Saarland stattfinden. Es fehlte jedoch die Zusage was uns dazu veranlasste eine neue Fläche zu suchen. Ein früherer Kontakt mit Carl-Christian Graf von Scheel-Plessen  sorgte dafür, die Veranstaltung nach Ostholstein zu holen“, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende. Für den Wettbewerb werden 10 Hektar und für die Trainingseinheiten etwa 20 Hektar zur Verfügung gestellt. Der beste Pflüger Deutschlands in Ostholstein fährt zur Weltmeisterschaft, die 2018 im eigenen Land stattfindet. Oliver Hansen aus Kasseedorf vertritt Ostholsteiner beim Bundesentscheid.  Für die Veranstaltung stellt das Bundeslandwirtschaftsministerium die finanziellen Mittel in Höhe von 75.000 Euro zur Verfügung.
 
Die Entwicklungsgesellschaft Ostholstein (EGOH) und das Amt übernehmen nun die Verwaltungsarbeit. (inu)


UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen