Ireen Nussbaum

„Es wird Zeit zu gehen“ -Hartmut Junge zum Ehrenkreisjugendfeuerwehrwart ernannt

Grömitz. Zahlreiche Kameraden haben sich bei der Jahreshauptversammlung der Ostholsteiner Jugendfeuerwehren von Hartmut Junge verabschiedetet. „Es wird Zeit zu gehen, wenn die Jugendlichen schon ,Sie‘ zu einem sagen“, scherzte er. Die dritte Amtszeit des Hauptbrandmeisters als Kreisjugendfeuerwehrwart ging zu Ende. Fast vier Jahrzehnte war er in unterschiedlichen Leitungsfunktionen, davon 18 Jahre als Kreisjugendfeuerwehrwart, tätig. „Hartmut Junge hat sein Herz am rechten Fleck, er liebt und lebt sein Amt“, lobte ihn Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Beirat des Deutschen Feuerwehrverbandes Ingo Gädechens. Mit Stil, Elan und besonderem Geschick habe er die Jugendarbeit vermittelt, würdigte ihn Kreiswehrführer Thorsten Plath und zeichnete den scheidenden Jugendwart für sein Engagement und seine außerordentlich erfolgreiche Amtszeit, in der der 54-Jährige es schaffte die Jugendfeuerwehren von 33 auf 42 zu erhöhen, mit dem Titel „Ehrenkreisjugendfeuerwehrwart“ aus. Sichtlich gerührt nahm der Geehrte diese Anerkennung sowie die von Landesjugendfeuerwehrwart Dirk Tschechne überreichte Ehrennadel in Gold der Deutschen Jugendfeuerwehr entgegen. Im Gespräch mit dem reporter spricht er über das Ende seiner Amtszeit:
 
der reporter: Sind Sie aus persönlichen Gründen zurückgetreten?
Hartmut Junge: „Ich trete nicht zurück, sondern ich übergebe nach Ablauf meiner Amtszeit die Geschäfte in die Hände meines Nachfolgers. Ich bin seit 1981 im Kreisjugendfeuerwehrausschuss des Kreisfeuerwehrverbandes Ostholstein tätig. Eine weitere Amtsperiode wäre möglich gewesen, jedoch war es in den letzten sechs Jahren mein Ziel, einen Nachfolger zu präsentieren, der das Amt im Sinne des Kreisfeuerwehrverbandes weiterführt. So ist es gute Tradition im Verband.“
 
der reporter: Ist Ihnen dieser Schritt schwergefallen?
Hartmut Junge: „Natürlich habe ich vor geraumer Zeit Überlegungen angestellt, für eine weitere Amtszeit anzutreten. Dabei stellen sich mir aber auch die Fragen, was mache ich, wenn in sechs Jahren kein Nachfolger mehr zur Verfügung steht? Wenn die „guten“ Leute, die heute im Mitarbeiterstab sind, vielleicht gar kein Interesse mehr haben? Und bin ich mit 60 Jahren überhaupt noch auf Augenhöhe mit den Jugendlichen? Ich glaube, es ist genau der richtige Zeitpunkt, aus der ersten Reihe abzutreten.“
 
der reporter: Worin lag für Sie die Besonderheit in der Leitungsfunktion als Kreisjugendfeuerwehrwart?
Hartmut Junge: „Für mich gibt es keine Besonderheit in genau „dieser“ Leitungsfunktion. Ich bin in den ganzen Jahren Teil eines Teams gewesen. Als Kreisjugendfeuerwehrwart war ich eine Art jugendpolitische Interessenvertretung. Ich vertrat die Anliegen der Jugendfeuerwehren im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes und versuchte alle anderen Vorstandsmitglieder von den berechtigten Interessen der Jugendlichen zu überzeugen. Als Kreisjugendfeuerwehrwart bin ich gleichzeitig Mitglied im Landesjugendfeuerwehrausschuss gewesen. In dieser Funktion war ich Sprachrohr der Jugendfeuerwehren in die Landespolitik. Die Jugendpolitik hat mir besonders viel Freude gemacht. Die Interessen der Jugend wandeln sich ständig und das machte die Jugendarbeit so spannend.“
 
der reporter: Wie geht es für Sie weiter?
Hartmut Junge: „Mein Nachfolger muss nun mit seinem Kreisjugendfeuerwehrausschuss auf eigenen Füßen stehen. Ich werde immer für ihn da sein, wenn er Unterstützung braucht. Aber ich habe auch noch ein Leben in der „richtigen“ Feuerwehr - als Orts- und Gemeindewehrführer Lensahn. Diese sehr verantwortungsvollen Aufgaben werde ich auch weiter ausüben. Darüber hinaus bin ich weiterhin für den Kreisfeuerwehrverband Ostholstein als Einsatzpressesprecher und als nebenamtliche Lehrkraft im Übungsleiterpool der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein tätig.“
 
Nachfolger Alexander Wengelewski, Neustadts neuer Gemeindewehrführer, ist bereits seit sechs Jahren als stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart tätig. 1998 trat der 29-Jährige in die Jugendfeuerwehr ein und ist seit 15 Jahren im Kreisjugendfeuerwehrausschuss aktiv. „Schon als Zehnjähriger habe ich mich dem ehrenamtlichen Einsatz in der Feuerwehr berufen gefühlt“, so der Hauptbrandmeister.
 
Ehrungen
 
Die höchste Auszeichnung der Schleswig-Holsteinischen Jugendfeuerwehr, die Floriansmedaille, erhielt Ingo Gädechens. (inu)


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