Marlies Henke

Frisch auf zur Jagd! – 33. Landesreitjagd begeisterte Mensch und Tier

Kellenhusen. Die Saison der Reitjagden ist angeblasen. Auch in Kellenhusen ging es bei der 33. Landesreitjagd am vergangenen Samstag für 31 Jagdreiter und 29 Hunde durch Feld und Wald, über den Strand und zahlreiche Hindernisse. Bei schönstem Spätsommerwetter versammelten sich die „Jäger in Rot“ mit ihren Holsteiner Pferden zum Stelldichein auf der Südstrandwiese, um an der traditionellen Schleppjagd teilzunehmen.
 
Bei dieser Jagdform folgt die Hundemeute aber keinem lebenden Wild, sondern einer vorher gelegten Duftspur aus Fuchslosung, der „Schleppe“, die ein Schleppenleger aus einem Kanister am Sattel tropfen lässt. Für die Reiter geht es in verschiedenen geführten Gruppen – sogenannte Felder – durch das schöne Gelände und über Hindernisse. „Dabei achten wir besonders darauf, dass die Meute nicht zu schnell wird und alles tiergerecht und sicher abläuft“, erklärt Dieter Medow, Präsident des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein im Gespräch mit dem reporter. Wichtig sei, dass Reiter und Tiere bei diesem Ausritt zusammen Spaß haben. Veranstaltungsleiter Rolf-Heinrich Haar erläuterte, dass die Jagdstrecke in einem springenden Feld und einem Schnupperfeld geritten wird, damit auch unerfahrenere Reiter die Gelegenheit zum Mitmachen haben.
 
Neben der Traditionspflege gehe es außerdem darum, das Pferd beim Menschen zu halten. „Viele Menschen kennen das Pferd nur aus dem Zoo oder vielleicht noch aus dem Stall. Daher ist es toll, dass wir so viel Unterstützung aus Kellenhusen bekommen“, so Dieter Medow.
Kellenhusen ist nach 2009 bereits zum dritten Mal Austragungsort der schleswig-holsteinischen Landesreitjagd. Die Schirmherrschaft hatte in diesem Jahr Ministerpräsident Daniel Günther übernommen, der zwar selbst nicht vor Ort war, sich im Vorwege aber in einem Grußwort geäußert hatte: Darin hieß es, dass Reiten und Jagen mehr als nur eine fröhliche Zeit in der Natur sind. Reiten sei eine der wichtigsten Sportarten in Schleswig-Holstein, und Jagen habe eine ernsthafte Rolle, wenn es um Hege und Pflege gehe, so Günther.
 
Bevor es mit der Lübecker Beagle-Meute und deren „Master of Hounds“ Joachim Martens auf die 13 Kilometer lange Jagdstrecke ging, begrüßte Rolf-Heinrich Haar im Namen des Pferdesportverbandes, der Kurverwaltung und der Reitschule Wintershof die Jagdgesellschaft und Ehrengäste, darunter auch Staatssekretärin Kristina Herbst, Landrat Reinhard Sager, Bundetagsabgeordneter Ingo Gädechens und Kellenhusens Bürgermeisterin Nicole Kohlert, die sich ebenso wie ihre Vorredner begeistert von der Organisation und dem Wetter zeigte: „Was kann es Schöneres geben, als so einen Tag in der Natur zwischen Wald und Wellen, im besten Fall noch auf dem Pferderücken zu verbringen.“ (he)

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