

Ostholstein. Am Donnerstagabend gegen 20.40 Uhr, meldete
eine Zeugin der Polizei über Notruf, dass ihr auf der B 75, in Höhe der Abfahrt
zum Skandinavien-Kai, ein grauer/silberner Mercedes als Geisterfahrer
entgegengekommen wäre.
Der Mercedes sei auf dem autobahnähnlichen Teil der B 75 in Richtung Lübeck
gefahren, allerdings auf der Richtungsfahrbahn Travemünde. Im weiteren Verlauf
fuhr der Mercedes weiter die A 226 entlang und dann auf die A 1. Auf der A 226,
in Höhe der AS Dänischburg, hatte nach Zeugenaussagen mindestens ein Autofahrer
dem Mercedes ausweichen müssen, um einen Frontalzusammenstoß zu verhindern.
An der Anschlussstelle Reinfeld auf der A 1 sperrte die Polizei die Fahrbahn
Richtung Norden vollständig für den Verkehr, um weitere Gefährdungen und die
Weiterfahrt als Geisterfahrer zu verhindern. Der Sperre vorgelagert, versuchte
ein Beamter den Mercedes durch Haltezeichen mit der „Kelle“ zum Anhalten zu
bewegen. Dieser verringerte zwar die Geschwindigkeit, ignorierte jedoch die
Aufforderung zum Halten und fuhr weiter.
Jetzt legten die Beamten vorsorglich eine „Nagelgurtsperre“, die sog.
Stop-Sticks, um das Fahrzeug zu stoppen. Erst jetzt hielt der Mercedes
unmittelbar vor der Sperre selbständig an. Fahrerin war eine 74-jährige Frau von
der Insel Fehmarn. In einer ersten Befragung gab die 74-jährige gegenüber den
Beamten an, dass sie froh war, endlich anhalten zu können. Sie hätte wohl
bemerkt falsch gefahren zu sein, wusste jedoch nicht, was sie dann hätte machen
sollen.
Ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs wurde
eingeleitet. Ferner wird geprüft, ob die 74-jährige möglicherweise nicht mehr
zum Führen von Kraftfahrzeugen geeignet ist. Nach bisherigem Erkenntnisstand ist
durch die Geisterfahrt niemand zu Schaden gekommen.
Die Polizei sucht nun Zeugen der Geisterfahrt, die durch das Falschfahren der
74-jährigen konkret gefährdet wurden, insbesondere auch den o. g. Autofahrer,
der auf der A 226 ausweichen musste. Die Zeugen und Geschädigten mögen sich
bitte unter der Tel. 04531/1706-0 mit dem Polizeiautobahnrevier in Bad Oldesloe
in Verbindung setzen. (red)