

Merkendorf. Jetzt ist zunächst einmal die Verwaltung des Amtes Ostholstein-Mitte am Zug. Mit der Entscheidung der Gemeindevertretung Schashagen, in den fünf Feuerwehren der Gemeinde (Schashagen, Marxdorf, Bliesdorf, Groß Schlamin, Logeberg/Krummbek) eine Pflichtfeuerwehr einzuführen, ist jetzt gleichzeitig die Amtsverwaltung mit der weiteren Bearbeitung beauftragt. Keine der Wehren kann die laut Brandschutzgesetz geforderten 27 Erstmitglieder momentan vorweisen, auch wenn die Feuerwehr Logeberg-Krummbek gerade den Zuwachs von drei Kameraden verzeichnen konnte.
Aktuelle Zahlen aus dem Feuerwehrbedarfsplan zeigen die Dringlichkeit neuer Mitglieder auf. „Wir haben bislang wirklich alles versucht, von persönlicher Ansprache, Anschreiben an alle Einwohner bis hin zu Haustürgesprächen. Mit null Erfolg“, wie Rainer Holtz erklärte. Als nächster Schritt folgt nun Mitte April eine Zusammenkunft von Amtswehrführer, Gemeindewehrführern, Verwaltung und Bürgermeister mit dem Kreis Ostholstein.
Hier soll ermittelt werden, ob die Gemeinde alle Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung vollständig ausgeschöpft hat. Falls ja, würde mit der Ausarbeitung einer neuen Gemeindesatzung begonnen, in die die Pflichtfeuerwehr mit eingeflochten wird. Die Satzung müsse anschließend von der Gemeindevertretung Schashagen verabschiedet und vom Kreis Ostholstein und dem Land Schleswig-Holstein genehmigt werden. „Spätestens im dritten Quartal des Jahres würde die Information dann an alle Einwohner und Einwohnerinnen im Alter von 18 bis 50 Jahre rausgehen“, erläuterte Rainer Holtz den weiteren Verlauf. Laut Grundgesetz, Landesverfassung und Brandschutzgesetz sei der Bürger verpflichtet, ehrenamtliche Arbeit zu leisten und könne zunächst einmal für höchstens 12 Jahre in die Pflichjtfeuerwehr berufen werden.
Kostspielig wird es für die Gemeinde sowieso, da alle Gerätehäuser modernisierungsbedürftig sind und auch vor dem Hintergrund der Geschlechtertrennung (Duschen und WC‘s für Männer und Frauen) umgebaut werden müssen. Dies habe jedoch nichts mit der Einführung einer Pflichtfeuerwehr zu tun, wie Bürgermeister Rainer Holtz wissen ließ. In diesem Zusammenhang folgte die Gemeindevertretung einer Empfehlung des Bau- und Umweltausschusses und beschloss den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Groß Schlamin. Der umzusetzende Entwurf sieht ein Gebäude mit drei Stellplätzen vor. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund eine Million Euro, Baubeginn voraussichtlich noch 2019.
Mehrzweckhalle Merkendorf: Doch nicht nur in Sachen Feuerwehren steht die Gemeinde Schashagen vor finanziellen Belastungen. Ebenso alternativlos ist der Abriss der Mehrzweckhalle in Merkendorf, verbunden mit der Planung eines Neubaus am gleichen Standort. Auch hierfür gab die Gemeindevertretung grünes Licht und hofft dabei auf eine Förderquote von 50 Prozent. „Hier könnte der Baubeginn auch 2020 sein“, erläuterte Rainer Holtz.
Windkraft: Ebenso vom Tisch ist ein Antrag der WKN Bentfeld KG und der Windkraft Krumbecker Hof GmbH auf die Errichtung von 200 beziehungsweise 180 Meter hohen Windkraftanlagen bei Bentfeld. Die Gemeinde Schashagen hält an ihrem bisherigen Beschluss fest und befürwortet lediglich Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von maximal 150 Meter. (mg)