Marlies Henke

Grüne Oase der Ruhe: Tourentipp durch Alleen, Knicks und Wälder

Kasseedorf. Keine Sehenswürdigkeit, kein landschaftliches Spektakel, keine Premium-Wanderwege. Diese Tour ist für alle, die sich vor allem wegen der Ruhe und Abgeschiedenheit einer Gegend auf die Socken machen. Denn gerade im Bereich der Kirschenallee und der Großen Wildkoppel bei Kasseedorf sind die Straßen fern. Dafür ist das Rauschen der Blätter umso näher, genauso wie das Summen der Insekten und das Zwitschern der Vögel. Zudem eröffnen sich wunderschöne Panoramablicke auf die Hügel des Bungsberggebietes.

Teilweise geht‘s durch das satte grüne Dach des Mischwaldes, und für eine ganze Weile begleitet auch die Schwentine unseren Weg.

Hinweise: Die kleine Wanderung erstreckt sich über eine Länge von 5,6 Kilometern und erfordert ein wenig Trittsicherheit. Kurze Hosen und Sandalen sind nicht empfehlenswert, da sich auf einem Abschnitt des Waldweges Brennnesseln und Heckenrosen ausgebreitet haben. Für entspannte Pausen stehen entlang des Weges drei Bänke zur Verfügung. In Kasseedorf finden sich zudem zwei Einkehrmöglichkeiten: das Café Ehlers und den Imbiss am Dorfplatz.

 

Streckenbeschreibung

Los geht‘s am Parkplatz am Dorfplatz/Ecke Sagauer Straße. Der Sagauer Straße etwa einen Kilometer lang folgen, vorbei an der Siedlung „Auf dem Heisen“. Von den Höhen eröffnet sich ein herrlicher Blick über die Holsteinische Schweiz und auf den Stendorfer See.

Nach etwa einem Kilometer biegt man rechts in die Kirschenallee ab und folgt diesem charmanten Feldweg entlang der alten Bäume. Nach circa 1,5 Kilometern an der Wegkreuzung setzt man den Weg geradeaus fort und folgt dem großen Bogen entlang der Schwentine, bis zum Abzweig. Dort hält man sich rechts und folgt dem Weg bis zum Ende, wo man erneut rechts abbiegt und an einem schönen kleinen Waldsee vorbeikommt. Baden ist verboten, da es sich um einen privaten Angelteich handelt. Dem Weg folgt man für etwa 400 Meter bis zur nächsten Wegkreuzung, wo man nach rechts abbiegt und bis zur Straße (Rettungspunkt) geht. Hier links abbiegen und noch etwa einen Kilometer bis nach Kasseedorf gehen. An der Oldenburger Straße biegt man rechts ab. Dort befindet sich der Schwentineplatz mit einigen etwas veralteten Infotafeln und einem alternativen Parkplatz. Von dort sind es noch etwa 200 Meter bis zum Dorfplatz und dem Ausgangspunkt am Parkplatz. Viel Spaß! (he)

 

Heiliger Fluss

In zahlreichen Windungen meandert die Schwentine als einer der längsten Flüsse Schleswig-Holsteins von ihrem Ursprung nordöstlich des Dorfes Bergfeld bei Kasseedorf bis zu ihrer Mündung in die Kieler Förde. Über eine Strecke von über 60 Flusskilometern erstreckt sich eine vielfältige Landschaft, die die gesamte Holsteinische Schweiz durchfließt und dabei insgesamt 17 Seen passiert. Weil sich ihre Ursprünglichkeit größtenteils bewahrt hat, erfreut sich die Schwentine bei Naturliebhabern großer Beliebtheit. Die Strecke zwischen Eutin und Kiel ist das ganze Jahr über in beiden Richtungen mit dem Kanu oder Kajak befahrbar.

Ihr Name, abgeleitet von den slawischen „Sventana“ und baltischen „Sventa“, bedeutet „die Heilige“. Im Verlauf des Mittelalters diente der kleine Fluss als Grenze zwischen dem deutschen beziehungsweise damals sächsischen Gebiet, das bis zur Ostsee bei Kiel reichte, und den slawisch besiedelten Gebieten im heutigen Ostholstein. (he/red)


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