Alexander Baltz

„Insektenhotel“ zum Nachbauen Arbeitskreis Biologische Vielfalt warnt vor Rückgang von Bestäuber-Insekten

Neustadt. Wenn Blüten aus Mangel an Insekten nicht mehr bestäubt werden können, hat das auf absehbare Zeit fatale Auswirkungen auf den Menschen. Durch damit verbundene Ernteausfälle gäbe es eine weltweite Mangelernährung. Bienen und andere Bestäuber-Insekten sichern damit das Überleben von Bäumen, Blumen und Gräsern - und damit unserem Essen. Auf das Problem des Rückgangs von Bestäuber-Insekten seit vielen Jahren hat am vergangenen Montag der Arbeitskreis Biologische Vielfalt (Mitglieder aus jeder Partei der Stadtverordnetenversammlung) mit dem Aufstellen eines „Insektenhotels“ in der Kleingartenanlage Pfannkuchenberg aufmerksam gemacht.
 
Die Initiative dafür kam von Dr. Horst Pasenau, bürgerliches Fraktionsmitglied von Bündnis 90/Die Grünen: „Es müssen dringend Maßnahmen auf politischer Ebene getroffen werden. Auf globaler Ebene können wir wenig bewirken, im lokalen Bereich allerdings können erhebliche Beiträge geleistet werden“, so Dr. Pasenau bei der Präsentation der Nisthilfe für Insekten. Dieser Kasten mit stabilem Metallrahmen hat die Größe eines Bücherregals und bietet bei korrekter Ausrichtung nach Süden durch das Einbringen von Stoffen wie Ziegelsteinen, Lehmwänden, Bambus oder Holz verschiedenster Art den Insekten zu hunderten Schutz. Die Inhalte hat Dr. Horst Pasenau in Eigenregie aus seinem Garten zusammengetragen und dafür rund einen Monat Arbeit investiert. Während einer Projektwoche der Steinkamp-Schule haben Schüler der Projektgruppe samt Lehrerin Martina Heckel begeistert an der Erstausstattung des Modells mitgewirkt. Der mit Fundament im Erdboden verschraubte feuerverzinkte Metallrahmen hat inklusive Holzkonstruktion rund 500 Euro gekostet und wurde vom Bauamt finanziert. Eckhard Mittmann, Abteilungsleiter Umweltschutz, Park- und Grünanlagen hofft auf viele „Nachmacher“ im privaten Bereich: „Das Umfeld hier ist genau richtig. Der Standort ist nicht total öffentlich, aber frei zugänglich und die potentiellen Mieter sind auch schon vor Ort“, so Mittmann bei der Präsentation. Der Prototyp einer Nisthilfe, der die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Insekten berücksichtigt, kann von jedem Interessierten begutachtet werden. (ab)


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