Petra Remshardt

Jacob-Lienau-Schule räumt auf 140 Kilogramm Müll auf 250 Metern

Neustadt in Holstein. Flip?ops, ein Kescher, ein Fahrrad, ein Handtuch, Angelschnur, Bonbons und Sonnencremetuben - was sich hier wie Utensilien für einen schönen Strandtag anhört, war in Wirklichkeit, was die Schüler*innen der Jacob-Lienau-Schule am Donnerstag, dem 29. April aus dem Ufersaum an der Wiek ?schten. Es handelte sich schlichtweg um Müll, der über Jahre anscheinend unbemerkt auf der Wasserober?äche und im Uferbereich zwischen Bundesgrenzschutzgelände und dem ehemaligen Deilmann-Gebäude sein Dasein fristete und sich leider mehr und mehr zu zersetzen schien.
Die 10a war schon in früheren Jahren aktiv an der freiwilligen Beseitigung von Müll am Binnenwasser beteiligt und da die Themenbereiche Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Ostsee immer wieder den Unterricht bereicherten, wollte man nochmals die Ärmel hochkrempeln und sich an einem Wasserabschnitt der Region praktisch betätigen.
„Was nützt es, immer nur anhand von Büchern und am Whiteboard die Vermüllung der Meere zu diskutieren? Wir möchten endlich wieder anpacken und sehen, was wir aktiv zum Umweltschutz beitragen können“, so Corvin aus der 10a. Vor Ort staunten die mit Sammelstöcken, Handschuhen und Müllsäcken ausgestatteten Schüler*innen nicht schlecht, als sich der erste große Sack binnen fünf Minuten randvoll füllen ließ. Neben den anfangs angesprochenen Utensilien fanden die Schüler*innen diverse Feuerzeuge, Plastikplanen, Drähte, Masken, Seile und, was sich als besonders schädlich herausstellt: Unmengen an Kleinplastikteilen. In der Summe kamen so 140 Kilogramm Müll zusammen und das bei einem nur 250 Meter langen Uferabschnitt. In einer kurzen Interviewrunde nach der 3,5-stündigen Müllsammelaktion stellten die Schüler*innen sorgenvoll fest, dass eine solche Aktion viel öfter statt?nden sollte. „Ich verstehe einfach nicht, wie solche Mengen an Müll ins Meer kommen, und auch die Anzahl an ?ngernagelgroßen Plastikschnipseln bereiten mir wirklich Sorgen“, meinte Johanna und die Mitschüler*innen p?ichteten ihr energisch bei.
Die ancora Marina bekam von der Schüleraktion Wind und spendierte den nassgeregneten und teilweise erschöpften Schüler*innen einen Pier Burger, der dankend angenommen wurde. Auch Passanten wertschätzten die Aktion und gaben den Schüler*innen ein durchweg positives Feedback. „Das fühlte sich heute mal so richtig sinnig an“, so Merja aus der 10a, die sich nochmals die zwölf gefüllten Müllsäcke anschaute, um dann hinzuzufügen: „…aber irgendwie macht mich der Anblick auch traurig“. (red)


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