Marco Gruemmer

„Kunst in technischer Perfektion“ - Ausstellung von Hildegard Grenzemann-Spiller auf dem Bungsberg eröffnet

Hildegard Grenzemann-Spiller hat ein Kunststudium in Kassel absolviert. In den Arbeitsweisen ihrer künstlerischen Kompositionen gilt sie als konsequent und diszipliniert.

Hildegard Grenzemann-Spiller hat ein Kunststudium in Kassel absolviert. In den Arbeitsweisen ihrer künstlerischen Kompositionen gilt sie als konsequent und diszipliniert.

Schönwalde. „Oftmals sind es die kleinen Dinge, die unsere große Aufmerksamkeit auf sich ziehen“, begann die Kieler Kunsthistorikerin Dr. Bärbel Manitz ihre fachliche Einführung zur Eröffnung einer Ausstellung auf dem Bungsberg. Unter dem Titel „Fundststücke der Natur“ werden im Bildungsspaßgebäude noch bis zum 13. Mai Farbfotografien und Fotogramme der Malenter Künstlerin Hildegard Grenzemann-Spiller gezeigt.
 
Den Ausgangspunkt für die Kunst von Hildegard Grenzemann-Spiller bilden Naturmaterialien. „Sie rückt vor allem Blätter, Blüten und Gräser in den Fokus ihres Objektives“, so Dr. Bärbel Manitz weiter. Auf den Boden gefallen, vom Wind verweht und schließlich von der Künstlerin entdeckt und gesammelt, werden Blüten, Samen oder Nadeln zu einer Quelle der Inspiration. Ausgehend von ihrem Wohnort gilt ihr künstlerischer Blick den naturbedingten Veränderungen Ostholsteins. Ein im Frühjahr auftauchendes Phänomen fesselt sie besonders: Auf den Straßen werden durch Wind und Witterung immer neue aus Blüten bestehende Formen gebildet. Hildegard Grenzemann-Spiller fängt diese sich auf grauem Asphalt immer neu formierenden farbigen Strukturen mit ihrer Kamera ein und macht so eine äußerst flüchtige Naturerscheinung langfristig sichtbar. „Das ist Kunst in technischer Perfektion“, erklärte die Kunsthistorikerin aus der Landeshauptstadt.
 
In ihren Fotogrammen unterzieht sie die Fundstücke aus „Pflanzenteilen“ einem Prozess der Abstraktion. Die Motive werden vorsichtig auf lichtempfindliches Fotopapier gelegt, in der Dunkelkammer belichtet und einem chemischen Entwicklungsprozess unterzogen, der sie sichtbar und haltbar macht. Es entstehen abstrakte Bilder, die in ihrer „Farbigkeit“ zunächst an Röntgenbilder erinnern: strahlend weiße bis grau getönte Formen auf tiefschwarzem Grund. Manche dieser seltsam schönen Gebilde werden zusätzlich koloriert und somit wiederum von ihrer ursprünglichen Erscheinung gelöst.
 
Am Sonntag, dem 18. März um 11.30 Uhr führt die Hildegard Grenzemann-Spiller Interessierte durch die Ausstellung. Eine Anmeldungen ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. (mg)


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