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Ireen Nussbaum

„Man kann das Ehrenamt nicht genug würdigen“- DRK Neustadt wählte neuen Vorstand

Neustadt. Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) blickte auf der Jahreshauptversammlung auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2015 zurück. 1. Vorsitzender Wenzel Schneider freute sich über eine durchgängig gute Belegung des Pflegezentrums und auch Heimleiterin Andrea Nüser berichtete von der sehr guten Auslastung des Pflegezentrums. Die Belegungszahl lag bei 99 Prozent. Das Durchschnittsalter der Bewohner hatte sich um sieben Jahre „verjüngt“ und lag bei 77 Jahren. Die positive Auslastung führt Andrea Nüser auf die praktizierende Bezugspflege, die oft wechselndes Personal ausschließt, zurück. Darüber hinaus fördere das Haus die berufliche Fortbildung mit dem Ziel, die Kompetenzen zu steigern und dadurch einen qualitativ anspruchsvollen Pflegestandard zu gewährleisten. Die jüngste Überprüfung der pflegerischen Versorgung und wohnlichen Betreuung in der Einrichtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) habe die Note 1,3 ergeben. „Darin liegt deutlich der Beweis, dass die Belegschaft und damit verbunden die hohe Pflegequalität das eigentliche Potenzial des Pflegezentrums ist“, erklärte der Vorsitzende. Er kritisierte jedoch, dass die Öffentlichkeit das ehrenamtliche Engagement in der Bereitschaft als selbstverständlich wahrnehme und kaum honoriere.
 
Stellvertretender Bereitschaftsleiter Alexander Tietze blickte auf ein ereignisreiches Jahr und berichtete von Einsätzen der Verpflegungs- und Schnelleinsatzgruppen: „Wir wurden im März des vergangenen Jahres auf die Insel Fehmarn zur Betreuung und Verpflegung von 250 Passagieren eines ICEs alarmiert. Aufgrund des Sturmtiefs Niklas war es nicht möglich eine Fahrt fortzusetzen, wodurch alle Fahrgäste länger als 24 Stunden im Zug verharren mussten. Ein Großfeuer auf einem Bauernhof in Sibstin gab erneut Anlass zur Alarmierung der Verpflegungsgruppe, zur Versorgung der Einsatzkräfte“. Zu weiteren Einsätzen zählten Notfalleinsätze der Schnelleinsatzgruppe in dem Neustädter Ameos Klinikum, der Ostseeklinik in Grömitz sowie die Evakuierung der Oldenburger Sana Klinik aufgrund eines (Fehl-) Bombenalarms. Zudem sei das Jahr 2015 durch eine große Flüchtlingswelle geprägt worden. „Auch unsere Bereitschaft wurde zur Beihilfe einer Einrichtung einer Erstaufnahme der Flüchtlinge auf dem Kasernengelände in Putlos herangezogen. Zu unseren Aufgaben zählten die Zimmeraufteilung, die Registrierung bei der Aufnahme, die Verteilung von Kleidung und Hygieneartikel sowie die Kontaktaufnahme und Kommunikation mit den Flüchtlingen“, erzählte Alexander Tietze. Der 1. Vorsitzende fügte an, dass „die Unterkunft für Flüchtlinge in Putlos mittlerweile geschlossen und die Gebäude an die Bundeswehr zurückgegeben wurden“.
 
Zudem konnte sich die Bereitschaft über eine neue Unterkunft freuen. „Die Besitzer der Ostseehallen in der Straße Am Holm, nahe der ancora Werft, erklärten sich bereit, unserer Bereitschaft eine Unterkunft für Helfer und Fahrzeuge bereitzustellen. Nach gut 25 Jahren hat die Unterkunft am Haakengraben ausgedient. Nun haben die Einsatzfahrzeuge einen trockenen und sicheren Standort, uns stehen ein Büro für die Verwaltung sowie eine Küche zur Selbstverpflegung oder zur Vorbereitung für die Verpflegung zur Verfügung“, freute sich der stellvertretender Bereitschaftsleiter. Insgesamt wurden im letzten Jahr 12.059 Stunden durch die Helfer abgeleistet.
 
Der Blutspendendienst nahm in 2015 an fünf Terminen 993 Personen Blut ab, davon waren 60 Erstspender, zwei weitere Termine fanden in der Schön-Klinik mit 135 Spendern statt. „Wir müssen leider feststellen, dass die Bereitschaft Blut zu spenden seit eineinhalb Jahren stetig gesunken ist“, bedauerte Helke Schneider, die gleichzeitig bekannt gab, dass sie nicht länger im Blutspendedienst tätig sein werde. Vorsitzender Wenzel Schneider berichtete im Namen von Elisabeth Frahm über die Krebsnachsorge, bei der sich im Rahmen eines zweimal im Monat stattfindenden Gesprächsnachmittags rund 25 Betroffene über ihre Krankheit sowie familiäre und berufliche Probleme austauschten.
 
Schatzmeister Michael Poske und stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereines Jens Klüß konnten für das Pflegezentrum einen positiven Jahresabschluss mit einem erwirtschafteten Gewinn von 90.000 Euro verzeichnen.
 
Geehrte Mitglieder: Ingrid Koch (60 Jahre), Elisabeth Lohse (40 Jahre), Helga Klüver (25 Jahre) sowie Rüdiger Tews (25 Jahre).
 
Wahlen: Als 1. Vorsitzender wurde Fritz Schramm als Beisitzer Dr. med. Heinz-Jürgen Noftz gewählt. Neuer Rechnungsprüfer wurde Herbert Wendt und als Sonderbeauftragte für Ehrenamt waltet Helga Behrens ihres Amtes. (inu)


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