Rettungsaktion der Rotbauchunke -1.000 neue Bewohner für den Naturerlebnisraum
Schönwalde. Sie sind winzig klein und dennoch vom Aussterben bedroht - die Rotbauchunken. Straßenbau, Flussbegradigungen, Trockenlegung von Seen und intensive Landwirtschaft haben den Lebensraum der kleinen Amphibien in der Vergangenheit fast überall zerstört. Projektmanager der Stiftung Naturschutz Hauke Drews und der Amphibienexperte Florian Bibelriether von der Firma Amphi Consult wollen die maximal fünf Zentimeter großen Tierchen zurück nach Schönwalde in den Naturerlebnisraum (NER) bringen. Ein neu geschaffenes Feuchtgebiet, bewachsen mit hochstehendem Gras, Bäumen und Wurzelballen - so sieht der neue Lebensraum für die Unken am historischen Pfarrhof aus.
Auf drei Jahre verteilt, werden im Rahmen der Amphibieninitiative eine gewisse Zahl an handaufgezogenen Rotbauchunken ausgesetzt, um durch verschiedene Generationen eine breite genetische Vielfalt zu erzielen. „Dies sei letztlich ein Garant dafür, dass die kleinen Unken Krankheiten überstehen und langfristig hier leben. Die bedrohte Amphibienart soll im Naturerlebnisraum heimisch werden“, erklärte Florian Bibelriether. Wie in diesem Jahr wurden auch im Vorjahr rund 500 Jungtiere ausgewildert. Parallel dazu sind in einem zweiten Gewässer in Schönwalde ebenfalls rund 500 Rotbauchunken eingesetzt worden. „Auch für den diesjährigen Rotbauchunken-Nachwuchs sehen die Chancen gut aus, denn hier finden sie dank der Stiftung Naturschutz optimale Lebensbedingungen vor. Im besten Fall werden sie aufgrund ihres speziellen, obertonfreien Rufes, der einem Glockenklang gleicht, aufeinander aufmerksam und sorgen in den kommenden Jahren für weiteren Nachwuchs“, so der Amphibienexperte, der die Überlebenschance der eingesetzten Unken auf etwa 70 Prozent schätzt.
„Alte Landschaftsformen wurden renaturiert und dem Artenschutz zugeführt, denn Tiere sollen auf dem Gelände am Pfarrhof in Zukunft eine wichtige Rolle spielen“, fügte Pastor Dr. Arnd Heling, für den das Engagement für die bedrohte Art selbstverständlich ist. So seien vor der Wiedervernässungsmaßnahme des Geländes sowie vor dem Ausheben von fünf weiteren Teichen auf einer angrenzenden Koppel kaum noch Amphibien vorhanden gewesen. Dies habe sich mit der Renaturierung grundlegend verändert.
Die Auswilderungsaktion der nachgezogenen Unken wird vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein mit dem EU-Programm „Förderung der ländlichen Entwicklung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER) unterstützt. (inu)

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