

Neustadt. Drei neue Fahrzeuge und viele geleistete
Dienststunden in der Flüchtlingshilfe - mit diesen Themen startete das
Technische Hilfswerk (THW) Neustadt ins neue Jahr. Vorsitzender der
Helfervereinigung Reinhard Esser und Vorsitzender des Ortsverbandes Frank Kaiser
begrüßten am letzten Sonntag zahlreiche Gäste zum Neujahrsempfang.
„Ihr Kommen zeigt, dass das Interesse am THW in Neustadt und Umgebung groß
ist“, freute sich Frank Kaiser, „und das, obwohl wir im letzten Jahr in Neustadt
eigentlich wenig im Einsatz waren.“ Lediglich bei der erneuten Leckage des
Traditionsseglers Dagny kurz vor dessen Überführung im Frühjahr sei das THW vor
Ort gewesen (der reporter berichtete). Ansonsten haben neben dem Treffen der
G-7-Außenminister im April in Lübeck vor allem Einsätze in der Flüchtlingshilfe
in Kellinghusen, Neumünster, Hamburg und Putlos auf dem Programm gestanden.
Allein 1.000 Dienststunden seien hier beispielsweise im November und Dezember in
Putlos geleistet worden.
„Bei all diesen Einsätzen unterstützt uns die Helfervereinigung mit Material
und Ausrüstung, die nicht vom Bund gestellt wird“, sagte Kaiser, der damit zum
eigentlichen Ausrichter des Neujahrempfangs überleitete, zur Helfervereinigung,
dem Förderverein des THW. Dessen Vorsitzender Reinhard Esser hieß besonders alle
ehrenamtlich Tätigen der verschiedenen Organisationen willkommen: „Ich weiß
nicht, wie die vielen Stunden, die von Ihnen geleistet wurden, von der Kommune,
dem Land oder dem Bund hätten bezahlt werden können.“ Esser dankte auch den
vielen Unterstützern des THW, die „ihr Scherflein“ zur Helfervereinigung
beitragen, und warb um weitere Förderungen: „Unser Mindestbeitragssatz beträgt
1,1 Cent pro Tag.“
Besonderen Dank sprach der Vorsitzende dem Neustädter Unternehmer Udo Kolb
vom Autohaus Kolb aus für seine großzügige Unterstützung bei der Beschaffung
eines neuen Dienstwagens. 6.000 Euro hätten dafür seitens des THW zur Verfügung
gestanden. Udo Kolb habe einen Opel Vectra Caravan für rund 8.500 Euro angeboten
und den Differenzbetrag gespendet. „Eine großzügige Geste“, betonte Esser.
Mit einem neuen Mannschaftstransportwagen, das künftig als Führungsfahrzeug
bei Einsätzen genutzt werden soll, wurde dem Zugtrupp ein weiteres Fahrzeug
seitens des Bundes übergeben. Hierzu waren Bundestagsabgeordnete Bettina
Hagedorn und Michael Labonte, Geschäftsführer des THW-Geschäftsführerbereiches
Lübeck vor Ort. Außerdem wurde von der Stadt Neustadt ein Anhänger
übereignet.
„Wir als Stadt sind froh darüber, dass wir eine so gut ausgebildete und
schlagkräftige THW-Gruppe vor Ort haben. Gerade für uns als Hafenstadt ist es
bisweilen sehr wichtig, dass das THW schnell zur Stelle ist“, sagte
Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider. Sie dankte dem Ortsverband nicht nur für
die gute, erprobte Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, sondern stellte auch noch
einmal den Einsatz in Putlos heraus, wo das THW einen Bereitstellungsraum mit
Feldküche und Übernachtungsmöglichkeiten aufgestellt und unterhalten hat: „Nur
so war es möglich, dass innerhalb von ganz kurzer Zeit für die Flüchtlinge eine
menschenwürdige Versorgung gewährleistet werden konnte.“
Auch Michael Labonte betonte, dass der Neustädter Ortsverband eine der
Speerspitzen in der Flüchtlingshilfe darstelle. MdB Bettina Hagedorn versicherte
in ihren Grußworten, dass sich das THW in den Haushaltsausschüssen in Berlin
weiter besonderer Wertschätzung erfreuen könne. So habe man beispielsweise in
diesem Jahr den hauptamtlichen Bereich bundesweit von 800 um 200 Stellen
aufgestockt. (he)