Marco Gruemmer

Von Großprojekten und der Kraft des Motors - Neujahrsempfang des Amtes Ostholstein-Mitte

Sierksdorf. Fünf Gemeinden bilden das Amt Ostholstein-Mitte. Sie alle luden am vergangenen Samstag zum Neujahrsempfang in den Hansa-Park nach Sierksdorf ein. Amtsvorsteher Hans-Peter Zink begrüßte als Gäste neben zahlreichen Einwohnern ebenfalls Vertreter aus der Politik des Bundes, des Landes, des Kreises, aus Nachbargemeinden sowie Vertreter der Vereine und Verbände.
 
In seiner Ansprache, die Rückblick und Vorschau vereinte, ging er auf Projekte ein, die gemeindeübergreifend von Interesse sind. Zunächst erinnerte er an die Fahrrad-Demo im September 2017, wo 250 Radfahrer von Schönwalde aus Richtung Altenkrempe fuhren mit dem Ziel, den Radwegeausbau nach Altenkrempe, Lensahn, Hansühn und Eutin zu forcieren (der reporter berichtete). „Bei dieser Fahrt wurde die Notwendigkeit von Radwegen sehr deutlich“, erläuterte Hans-Peter Zink. Das Amt Ostholstein-Mitte und das Amt Lensahn nahmen die Demo zum Anlass, erneut die Forderung in Kiel zu stellen. „Die bisherigen Antworten sind unbefriedigend“, berichtete der Amtsvorsteher. Seitens der Landesregierung hieß es, man plane keinen Neubau von Radwegen, stattdessen sollen Landesstraßen und vorhandene Radwege saniert werden. Besonders bedauerlich sei es laut Hans-Peter Zink, dass für den Radweg von Schönwalde nach Lensahn ein Planfeststellungsbeschluss vorhanden sei, der im Mai 2019 ausläuft. „Dann würde dieser Radweg wohl überhaupt nicht gebaut“, sagte Hans-Peter Zink und kündigte an, dass eine weitere Demonstration mit noch größerer Beteiligung zum Landeshaus nach Kiel führen könne.
 
Als weiteres Großprojekt, das erhebliche Auswirkungen für die Gemeinden Sierksdorf, Altenkrempe und Schashagen bringen könne, nannte der Amtsvorsteher die Schienenhinterlandanbindung zur Festen Fehmarnbeltquerung, über die seit nunmehr über 10 Jahren beraten werde. Ziel aller Sitzungen, Konferenzen und Veranstaltungen sei es, die Belastungen für die Einwohner, die vom Bau der Schienentrasse betroffen sind, so gering wie möglich zu halten.
 
In Sachen 380 kV-Ostküsten-Leitung, die der Vorhabenträger als Freileitung plant, erinnerte Hans-Peter Zink an ein vom Kreis Ostholstein in Auftrag gegebenes Gutachten, das zu dem Ergebnis kommt, die Leitung belaste die Umwelt und sei völlig überdimensioniert. „Es gibt die Möglichkeit, Kabel mit viel geringerem Aufwand unter die Erde zu legen“, erklärte der Amtsvorsteher, der seine Rede mit einem Motto von Henri Ford beendete: „Es hängt von dir selbst ab, ob du das neue Jahr als Bremse oder als Motor nutzen willst.“
 
Sierksdorfs Bürgermeister Volker Weidemann nutzte die Möglichkeit, eindringlich für eine Mitgliedschaft in der Feuerwehr zu werben. Er wünsche sich, dass mehr Mitbürger bereit sind, diesen freiwilligen Dienst, der nicht nur Belastung, sondern auch Kameradschaft, Freundschaft und Fachkompetenz ist, wahrzunehmen.
 
Für die Gemeinde Sierksdorf ging Volker Weidemann im Rück- und Ausblick auf verschiedene Themenbereiche ein. So wurde die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt und die Stromkosten konnten halbiert werden. Die Arbeiten für den Info-Pfad „Sierksdorfer Farbträume“ sind in vollem Gange. Die Aufträge für die Erschließung des Baugebietes „Schöne Aussicht“ sind erteilt. Der Bau von acht bezahlbaren zum Teil barrierefreien Wohnungen in Roge hat begonnen. Die Planungen für den Ausbau des Bergfried sind abgeschlossen. Ganz intensiv werde man sich zudem mit der Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplans beschäftigen. Vorgesehen sind die Modernisierung des Fuhrparks mit der Beschaffung eines neuen ELW, die Modernisierung der Gerätehäuser in Sierksdorf und Roge sowie die Erhöhung des Mitgliederbestandes.
 
Roge wird 750
 
Die Festlichkeiten der 750-Jahr-Feier werden aktuell von verschiedenen Arbeitskreisen und Aktiven geplant. Geplant sind: 2. Juni: Tag des Ehrenamtes mit Feuerwehr, THW und DRK; 30. Juni: Kinderfest für alle Kinder aus Roge und Umgebung; 7. bis 9. September: Abschlusswochenende mit Tag der Kultur, Hauptfestivität und Gottesdienst.
 
Ehrungen: Aus seiner Gemeinde ehrte Volker Weidemann drei Personen. Die Jüngste im Bunde ist Henna Grüllich. Die Vielseitigkeitsreiterin erhielt die Auszeichnung für ihren konsequenten Einsatz in einer Sportart, die besonders Ausdauer und Pflichterfüllung fordert. Nach einigen Erfolgen (Kreismeistertitel, Goldene Schärpe) möchte sich Henna Grüllich in diesem Jahr für das Bundesnachwuchschampionat qualifizieren.
 
Geehrt wurden außerdem Brunhilde Schlump und Elvira Hahn. „Sie gehören beide zu den leisen, ruhigen, besonnenen Mitbürgerinnen“, sagte Volker Weidemann. Als Mitglieder des Siedlerbundes sorgen sie auf den eigenen Basaren und den Dorffesten dafür, dass Kaffee und Kuchen gut schmecken. Zudem sind sie immer zur Stelle, wenn die Dorfgemeinschaft ruft. „Diese Drei stehen stellvertretend für alle ehrenamtlich Engagierten, die sich für die Gemeinde Sierksdorf einsetzen“, so Volker Weidemann. (mg)


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