Marco Gruemmer

„Wollen kulturelle Trends setzen“ - Baltic Film Art Festival: Neustädter Cap Arcona“-Doku gewinnt in der Kategorie „Wasser & Meer“

Neustadt. Das 2. Baltic Film Art Festival in Neustadt ist beendet, der rote Teppich wieder eingerollt.
 
„Der bisherige Abend war wunderbar“, sagt Kurator Dietmar Baum, als er sich am vergangenen Samstag kurz nach der Preisverleihung mal eine kurze Verschnaufpause gönnt und sich mit dem reporter zum Gespräch in einem „stillen Kämmerlein“ des „Glücks“ trifft. Er ist zufrieden, sehr zufrieden. „Das Feedback der Filmemacher in Bezug auf Location, Ablauf und Betreuung war sehr gut“, erzählt Dietmar Baum. Vor allem die gesteigerte Professionalität, die größeren Leinwände und die Trailer hätten im Vergleich zum Vorjahr, der Erstauflage, für weitere Pluspunkte gesorgt. „Wir sind national auf einem sehr guten Weg. Jetzt gilt es für die Region, diesen Ball aufzunehmen“, erläutert Dietmar Baum weiter und verspricht die 3. Auflage des Baltic Film Art Festivals für 2019. Für die Küste und junge, talentierte Filmemacher sei das Filmfestival ein großer Gewinn, deshalb werde man es im kommenden Jahr weiter vertiefen und an einigen wenigen Stellschrauben drehen, um noch besser zu werden und auch weiterhin kulturelle Trends zu setzen. Nicht ohne sich noch bei seinem Partner TALB und den Sponsoren zu bedanken, mischt sich Dietmar Baum wieder in den Kreis der erlesenen Gästeschar und ordert in bester Oscar-Manier ein Glas Champagner.
 
Über 100 Kurz-Filmbeiträge wurden für das Baltic Film Art Festival in drei Kategorien („Kunstfilm art-ig“, „Wasser & Meer“, „Mensch zu Mensch“) eingereicht. Jeweils fünf Filme pro Kategorie wurden von der film-fachkundigen Jury zur finalen Verleihung nominiert. (mg)
 
Die Preisträger:
 
Kategorie „Kunstfilm art-ig“: „Follower“, Produzent: Jonas Sticherling, Regie/Leitung: Jonathan Benedict Behr.
 
Kategorie „Wasser & Meer“: Produzent: Kinder und Jugend Netzwerk Neustadt in Holstein, Regie/Leitung: Jens Westen.
 
Kategorie „Mensch zu Mensch“: „You‘re welcome“, Produzent: Tara Biere, Rebecca Panian, Gerda Leopold, Regie/Leitung: Rebecca Panian.
 
Die in Neustadt produzierte Dokumentarfilm „Cap Arcona“, ein schulübergreifendes Projekt mit dem Titel „Geschichte ganz nah - die Erinnerung muss bleiben“ (der reporter berichtete) heimste einen Heimsieg ein.
 
Inhalt: Am 3. Mai 1945 liegen der Luxusliner Cap Arcona und das Frachtschiff Thielbek in der Neustädter Bucht vor Anker. An Bord: 8.300 KZ-Häftlinge. Britische Jagdbomber nehmen die Schiffe unter Beschuss. 7.000 Menschen verlieren dabei ihr Leben. Es ist bis heute die größte Schiffskatastrophe in der Geschichte der Menschheit. 12 Jugendliche aus Neustadt in Holstein setzen sich im September 2017 innerhalb einer Projektwoche intensiv mit den Hintergründen und der Bedeutung dieses Verbrechens auseinander. Der emotionalste Moment: Die Fahrt zur Unglücksstelle und das zu Wasser lassen eines selbst gebauten Gedenkfloßes. Im Auftrag des „Kinder und Jugend Netzwerk Neustadt in Holstein e. V.“ hat TV-Filmemacher Jens Westen die Jugendlichen zusammen mit seinem Team hautnah begleitet. Herausgekommen ist eine sehr dichte und bewegende Dokumentation.

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