

Schönwalde. Am vergangenen Freitagnachmittag fand an der Friedrich-Hiller-Grundschule ein großes Sommerfest statt. Anlass für diesen bunten Nachmittag voller Spiele, Musik, Kulinarik und Gemeinschaft war die Verleihung der Auszeichnung „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. „Mich macht diese Auszeichnung sehr stolz, denn den Weg dafür haben die Kinder aus dem Schülerparlament bereitet“, berichtete Schulleiterin Doris Jürs im Gespräch mit dem reporter.
Nachdem es an der Schule in den Osterferien 2024 zu Einbrüchen mit ausländerfeindlichem Vandalismus und rechtsradikalen Schmierereien gekommen war, wollten die Schule und ihre Schülerinnen und Schüler nicht untätig bleiben. Ziel war es, ein klares Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen und aktiv das respektvolle Miteinander an der Schule, aber auch in der ganzen Ortschaft zu fördern. „Unsere Schule soll ein Ort sein, an dem sich alle wohlfühlen können - unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe“, heißt es in der Selbstverpflichtung, die über 90 Prozent der Schülerschaft unterschrieben hat. Und auch eine Patin konnte gefunden werden: Die Kinder aus Schönwalde dürfen sich bei diesem Projekt über die Rückendeckung von Holstein-Kiel-Fußballerin Jasmin Grosnick freuen. Sie sprach den Kindern vor allem ihren Dank aus: „Ich bin sehr glücklich, dass ich Teil von eurer Gemeinschaft sein darf und ich finde es toll, dass ihr ein Zeichen für Vielfalt an eurer Schule setzt“. Auch die Koordinatorin des Programms, Manja Krausche von der Gedenkstätte Ahrensbök, fand nur lobende Worte für das Engagement: „Eine Schule soll offen sein für alle Kinder. Lasst nicht nach!“
Fast parallel zu den Aktivitäten des Schülerparlaments hatte sich ein Arbeitskreis gebildet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde, die gemeinsam mit der Schule etwas zur Prävention von Gewalt und Ausgrenzung tun wollten. Auch aus diesem Kreis beteiligten sich zahlreiche Akteure an dem Sommerfest. „Ich bin sehr stolz, dass wir die erste Grundschule in Ostholstein sind, die diese Auszeichnung bekommen hat“, sagte Doris Jürs. „Die Auszeichnung zeigt, dass wir gemeinsam stark sind und dass wir uns auf den Weg gemacht haben, eine Schule und eine Gemeinde zu sein, in der Respekt, Toleranz und Courage gelebt werden. Heute feiern wir nicht nur die Auszeichnung, sondern auch den Weg, den wir gemeinsam gegangen sind. Wir haben erlebt, wie aus einem traurigen ‚Warum?‘ ein kraftvolles ‚Wofür - Jetzt erst recht!?‘ wurde“, bekräftigte die Schulleiterin in ihrer Ansprache. (gm)