Unterhaltung der Fehmarnsundbrücke wird teurer als erwartet
Eutin. „Ich fühle mich durch die vom Kreis Ostholstein initiierte, weitere Kostenschätzung für die Unterhaltung der Fehmarnsundbrücke in meiner Annahme mehr als bestätigt, dass der Kreis durch die Übernahme der Straßenbaulast finanziell und technisch überfordert wäre. Diese Finanzierung ist durch den Kreis Ostholstein und seine Kommunen schlichtweg nicht leistbar,“ so Landrat Timo Gaarz.
„Dass sich die Kosten in kurzer Zeit mehr als verdreifacht haben zeigt, welche „Black-Box“ die Fehmarnsundbrücke für den Kreis Ostholstein darstellt. Ich halte daran fest, dass die Fehmarnsundbrücke ein Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes ist und unweigerlich zur Festen Fehmarnbeltquerung gehört. Denn auch nach der Fertigstellung der neuen Fehmarnsundquerung bleibt die Fehmarnsundbrücke als Ausweichstrecke erhalten.“
Der Landrat betont: „Es handelt sich bei dem Bau der Festen Fehmarnbeltquerung um einen Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark. Bei diesen Verhandlungen saß der Kreis Ostholstein nicht mit am Verhandlungstisch. Es kann nicht sein, dass der Kreis nun durch die Hintertür die Verantwortung für die Fehrmansundbrücke bekommen soll. Es kann schon alleine aus kommunalverfassungsrechtlicher Sicht nicht sein, dass der Kreis Ostholstein die finanzielle Verantwortung für die Unterhaltung der Fehmarnsundbrücke zugewiesen bekommt, ohne dass der Kreistag hierüber eine Entscheidung treffen kann. Der Kreishaushalt ist für derartige Aufgaben nicht ausgelegt. Schon gar nicht in der jetzigen Zeit, wo sich die gesamte kommunale Ebene sich in einer finanziellen Schieflage befindet.
Aus meiner Sicht ist ein solches Geschenk unredlich. Insofern gilt für mich: return to sender - zurück an den Bund“, so der Landrat.
Bislang wurden die jährlichen Unterhaltungskosten vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein auf 900.000 Euro geschätzt. Dieser Betrag erschien dem Kreis Ostholstein stets zu gering. Auf Initiative von Landrat Timo Gaarz im Frühjahr 2025 hat die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) nunmehr die jährlichen Kosten für Instandhaltung und Unterhaltung der Fehmarnsundbrücke geschätzt. Diese werden sich nach dem aktuellen Stand auf circa 2,6 Millionen Euro pro Jahr belaufen. „Ob dies nun die endgültige Summe für die Unterhaltung der Fehmarnsundbrücke ist, bleibt abzuwarten“, sagt der Landrat abschließend. Das Kreis Ostholstein wird von der DEGES die Berechnungsgrundlagen anfordern und prüfen. „Ich freue mich, dass die DEGES unserer Forderung nach einer konkreten Kostenschätzung so zeitnah nachgekommen ist.“ (red)

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