Die Ultra-Triathlon-Nation schaut auf Lensahn
Lensahn. Die zweijährige Zwangspause hat auch die Organisatoren des Ultra-Triathlon-Events in Lensahn vor große Herausforderungen gestellt. „Viele Bausteine haben uns in der Logistik-Kette gefehlt. Erst im April haben wir die endgültige Entscheidung zur Durchführung final getroffen und mussten dadurch viel Vorbereitungszeit aufholen“, erklärte Cheforganisator Wolfgang Kulow in einem Gespräch mit dem reporter. Mit einem enormen Zeit- und Kraftaufwand sind nun aber alle Hausaufgaben gemacht. Zusammen haben rund 250 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, darunter viele neue Gesichter, die Großsporthalle, Waldschwimmbad, Schützenplatz sowie die Fahrrad- und Laufstrecke perfekt hergerichtet. Die Triathlon-Ultras können kommen. „Lensahn freut sich“, sagte Bürgermeister und Schirmherr Michael Robien.
Auf die Athleten warten dabei enorme Strapazen - körperlich wie auch mental. Sie absolvieren, freiwillig wohlgemerkt, folgende Strecke: 11,4 Kilometer Schwimmen, 540 Kilometer Radfahren und 126,6 Kilometer Laufen. Und so titelte der reporter schon vor einigen Jahren nicht ohne Grund: Hart - härter - Lensahn! Als Alternative zum Dreifachen-Ultra-Triathlon wird in diesem Jahr erstmals ein Double-Ultra-Triathlon angeboten. Hier müssen 7,6 Kilometer Schwimmen, 360 Kilometer Radfahren sowie 84,4 Kilometer Laufen absolviert werden.
Einer der härtesten sportlichen Wettkämpfe in Europa wird zum 29. Mal in Lensahn ausgetragen.
Das Mammutprogramm steht im Waldort Lensahn am kommenden Wochenende vom 29. bis 31. Juli für 43 Athleten (darunter neun Frauen) aus 11 Nationen auf dem Programm. „Erst rund 700 Athletinnen und Athleten haben weltweit einen Triple-Ultra-Triathlon ins Ziel gebracht“, berichtetete Mark Hohe-Dorst, Präsident des Weltverbandes IUTA.
„Wirklich niemand hat mit dieser Entwicklung gerechnet. Wir sind zu einer Pilgerstätte für Triathleten geworden“, blickt Wolfgang Kulow auf die Anfänge zurück. Damals noch auf wenige Schultern verteilt, zeichnet den Triple-Ultra-Triathlon heute vor allem ein riesiger Pool aus ehrenamtlichen Helfern aus. Bei aller Professionalität kommt jedoch der familiäre Aspekt nie zu kurz. „Wir bieten Sport auf hohem Niveau mit Herz“, fasst Wolfgang Kulow den Wettkamp zusammen. Und auch was das Engagement außerhalb der Strecken angeht, ist Lensahn einmalig. „Der 29. Triple-Ultra-Triathlon und die Premiere des 1. Double-Ultra-Triathlon sind ein Stück erfolgreicher Lensahner Sportgeschichte“, meinte Bürgermeister Michael Robien.
Es sind nicht nur die Athleten Tag und Nacht in Bewegung. Auch für die Organisatoren vom TSV Lensahn und die ehrenamtlichen Helfer, deren Zusammenwirken das Fundament der Veranstaltung bildet, ist der Ultra-Triathlon ein schweißtreibendes Ereignis. „Genau wie die Teilnehmer geben die Helfer alles, um diesen logistischen, sehr komplexen Kraftakt zu meistern. Betreuer, Bauhof, Polizei, Feuerwehren, Ärzte- und Massageteam: In jeder Situation leisten sie alle ohne Unterbrechung Unterstützung und Hilfe. Das macht dieses Ereignis so perfekt - menschlich perfekt. In der Gesamtheit sind wir weltklasse“, sagt Wolfgang Kulow vom TSV Lensahn über die einzigartige Atmosphäre während des Wettkampfes, an dessen drei Tagen Lensahn eng zusammen rückt.
In den Jahren 1992 bis 2019 sind insgesamt 28 Triple-Ultra-Triathlon Veranstaltungen, davon sieben Weltmeisterschaften und eine Europameisterschaft, mit großem Erfolg in Lensahn durchgeführt worden. Die Athleten müssen einen Schwimmkurs von 11,4 Kilometern (Waldschwimmbad Lensahn, 228 Bahnen im 50-Meter-Becken), eine Radstrecke von 540 Kilometern (Rundkurs von Lensahn bis Beschendorf) und eine Laufstrecke von 126,62 Kilometern (Rundkurs 96 Runden á 1,32 Kilometer) in einem Zeitlimit von maximal 58 Stunden bewältigen. Wieder wird es in diesem Jahr einen 24-Stunden-Lauf geben, der am Freitag um 20 Uhr auf dem Schützenplatz startet.
Organisiert wird der gesamte Wettkampf vom TSV Lensahn und seinen Abteilungen, insbesondere unter der fachlichen Anleitung des Spartenleiters der Triathlonabteilung und Extremsportlers Wolfgang Kulow.
Beginn des Wettkampfes ist am Freitag, dem 29. Juli um 7 Uhr mit dem Schwimmen im Waldschwimmbad Lensahn. Mit dem ersten Zieleinlauf wird am Samstag ab 16 Uhr gerechnet und die Siegerehrung ist für Sonntag um 18.30 Uhr auf dem Schützenplatz angesetzt.
Das Starterfeld bezeichnet Wolfgang Kulow als stark. Als Favorit beim Triple geht der Deutsche Thorsten Eckert ins Rennen, der Sieger von 2019. „Der Wettkampf wird allerdings vermutlich erst beim Laufen entschieden. Hier entscheidet die beste Strategie“, weiß Wolfgang Kulow aus eigener Erfahrung.
Start des Kindertriathlons für Kinder ab sechs Jahren ist am Sonntag um 13.30 Uhr. Anmeldungen sind bis 13 Uhr möglich. Während der gesamten drei Tage wird den Besuchern auf dem Schützenplatz, dem Zentrum der gesamten Veranstaltung, ein buntes Unterhaltungsprogramm geboten. (mg)