

Neustadt in Holstein. Die Stimmung war fröhlich im Küstengymnasium, als der Verein Beistand am Lebensende seinen 20. Geburtstag feierte. Bunte Luftballons, stimmungsvolle Musik, eine knallpinke Clownin namens Rosanella und ganz viel Herzlichkeit lagen in der Luft. Die vielen Gäste kamen nicht umhin, sich vom Strahlen der Mitglieder und der guten Laune anstecken zu lassen. Hier wird schnell klar, obwohl es um das Thema Tod und Trauer geht, darf gelacht, gesungen und gefeiert werden. Erst recht, wenn man sich die Erfolgsgeschichte des Vereins einmal anschaut.
Genau das tat Vorsitzende Annette Schmitz in ihrer Begrüßung: „Wir sind stolz und dankbar aus tiefstem Herzen. Wir haben einige Ups and Downs erlebt, aber wir sind dran geblieben.“ Es seien die Begegnungen mit den Menschen, die das Leben lebenswert machen, besonders, wenn die Zeit begrenzt ist, erklärte sie. Die Erfahrung zeige, dass insbesondere am Lebensende der Wunsch nach Verbindung und Begegnung wächst. „Die Hand hinhalten und Zeit schenken, keine Lebenszeit, aber Zeit, das ermöglichen die Menschen, die ehrenamtlich tätig sind“, dankte sie den Mitgliedern. Auch dankte sie den Freunden des Vereins, allen voran der Stadt Neustadt, aber auch der Politik sowie den langjährigen Förderern wie wie Lions und Rotarier, durch die der Verein immer Unterstützung erfahre.
„Was Sie leisten verdient Respekt und Anerkennung“, brachte es Bürgermeister Mirko Spieckermann auf den Punkt und bezeichnete den Verein als ein Geschenk für die Gemeinschaft. „Sie sind da mit einem offenen Ohr, helfenden Händen und einem Herzen voller Empathie. Sie unterstützen und entlasten Angehörige, beraten und informieren. Und das alles ehrenamtlich und kostenlos“, erklärte er. Der Verein setze ein starkes Zeichen, das jeder Mensch ein würdiges Lebensende verdient, in Geborgenheit, Würde und mit Beistand, so Spieckermann.
„Von Herzen Danke für Ihre Arbeit, die auch in Zukunft so wertvoll bleibt“, betonte die Schirmherrin des Netzwerks für Hospiz und Palliative Betreuung in Ostholstein und Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn (SPD). „Sie haben das Thema Tod und Sterben aus der Tabuzone geholt“, erklärte sie und hob hervor, dass viele Menschen aus Unsicherheit einen Schritt zurück treten, wenn sie wissen, dass jemand schwer krank sei. Der Verein lebe vor, dass das Gegenteil richtig sei, nämlich gerade in schweren Zeiten auf die Menschen zuzugehen.
„Eure Arbeit wirkt und verbindet. Ihr tragt schwere Schicksale mit spürbarer Kraft und großer innerer Ruhe“, würdigte Netzwerk-Koordinatorin für Hospiz und Palliative Betreuung in Ostholstein Sabine Grein den Verein und bezeichnete das Jubiläum als „20 Jahre gelebte Mitmenschlichkeit“.
Im Laufe des Tages durfte sich der Verein über zahlreiche Glückwünsche aus allen Generationen freuen. Mit mitreißender Musik von „DuOderSo“ und den „Bandfeldern“, charmant improvisierten Szenen des Improtheaters und einer eindrucksvollen Rhönradshow auf engstem Raum unter der Leitung von Torva Franz wurde das Jubiläumsfest zu einem stimmungsvollen Erlebnis, das allen in bester Erinnerung bleiben dürfte. (ko)