Marco Gruemmer

„60 Jahre Fortschrit und Innovation“ Festakt beim Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine

Neustadt. „Bitte erheben Sie sich zum Einmarsch der Truppenfahne“. Mit diesen Worten begannen die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine (EAZS M) auf dem Wieksberg in Neustadt. Auf dem kaserneneigenen Sportplatz waren rund 300 Soldaten und zivile Mitarbeiter zur Musterung angetreten, eine Vielzahl von Ehrengästen verfolgte die Zeremonie auf den Zuschauerplätzen.
 
Die erfolgreiche Geschichte der Schiffssicherung- und Schadensabwehrausbildung begann am 1. August 1959. Mit vielen unterschiedlichen Bezeichnungen bis hin zum heutigen Namen Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine hat sich der Standort einer ständigen und stetigen Entwicklung unterzogen. „Das Markenzeichen der Marine aber bleibt die See. Sie allein birgt mit den Naturgewalten und dem immer dichter werdenden Seeverkehr Risiken, Einsätze zur Übung gibt es nicht. Deshalb wurden in den zurückliegenden sechs Dekaden mehrere Hunderttausend Soldaten vor allem in der Einsatzausbildung in See ausgebildet, um im Schadensfall auf See handlungsfähig zu sein“, erläuterte Kommandeur Kapitän zur See Eckardt Menzel, der zugleich auch die enge und freundschaftliche Kooperation mit der Stadt Neustadt und deren Institutionen lobte.
 
„Das EAZS M ist seit sechs Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der Stadt. Die Soldaten bringen sich in das kulturelle, politische und sportliche Geschehen von Neustadt ein und sind beliebte und anerkannte Mitbürger“, sagte Bürgervorsteher Sönke Sela in seinem Grußwort.
 
Die Bundeswehr selbst ist 64 Jahre alt, die Marine 63 und damit ist die Schadensabwehrausbildung seit dem Aufstellen der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland von Anfang an mit dabei. Sehr schnell erkannte man damals, dass die Ausbildung, zunächst in Brand- und Leckabwehr, eine entscheidende Grundlage für eine erfolgreiche Marine ist.
 
Zahlreiche Reformen, Transformationen und Umstrukturierungen haben in den vergangenen Jahren das Bild der Bundeswehr grundlegend verändert, viele Dienststellen wurden aufgelöst und massiv umstrukturiert. „Das Zentrum in Neustadt hingegen ist institutionell eine Konstante - seit 60 Jahren. Auch wenn der Name einige Male angepasst wurde, sind die Aufgaben rund um die Gefechtsausbildung geblieben. 60 Jahre Konstante einerseits und 60 Jahre Fortschritt und Innovation andererseits“, erklärte Konteradmiral Jürgen zur Mühlen.
 
Er führte weiter aus, dass die Welt zweifelsfrei unberechenbarer geworden sei, global und ganz besonders an der Peripherie Europas sehe man sich zahlreichen Krisen und Konflikten gegenüber. Mit großer Sorge blicke man allerdings auch auf den afrikanischen Kontinent und die Lage im Nahen Osten. Deutschland sei daher gut beraten, die sicherheitspolitischen Entwicklungen weiterhin ernst zu nehmen und weiterhin in die Bundeswehr als eines der sicherheitspolitischen Instrumente zu investieren. „Deutschland braucht zur Sicherheit seiner Bürger eine starke und durchsetzungsfähige Bundeswehr. Dazu gehört eine schlagkräftige Marine“, so Admiral von Mühlen.
 
Zum Erreichen der Einsatzfähigkeit sei das EAZS M elementar wichtig, denn hier würden nicht nur die Grundlagen in Leck- und Brandabwehr vermittelt, sondern auch das Zusammenwirken der Besatzungen in höchst komplexen Gefechtssituationen ausgebildet. Jürgen von Mühlen wies weiterhin darauf hin, dass es kein Absinken der Ansprüche geben dürfe. Die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung müsse ein Qualitätssiegel bleiben. Er sagte abschließend: „Erhalten Sie Ihren Enthusiasmus und bleiben Sie engagiert. Lassen Sie uns gemeinsam die Ärmel hochkrempeln und die Herausforderungen der Zukunft annehmen.“ (mg)


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